Ich hab‘ die Schnauze voll von aller unglaublicher Homophobie
Seit 1983 bin ich geoutet. Da begann für einige Jahre die Hölle. Die Nachbarschaft, der Ort, die Leitung und die Politik der Gemeinde Weilerswist und vor allem die Facetten der katholischen Kirche trieben mich bis an den Rand zum Selbstmord.
Ich wurde nie wieder befördert, saß jahrzehntelang auf höher dotierten Stellen, als diese mir vergütet wurden. Ich hatte 16 Jahre lang und abertausende von Stunden ehrenamtliche Arbeit für die katholische Kirche geleistet; dann aber hieß es „Du bist geistlichen Herren nicht mehr zuzumuten!“. Ein Pfarrer ließ sogar aushängen „Lasset uns ihn zum Dorfe hinausjagen!“.
Die Entwicklung des Rechts
Die Schwulen waren von den Nazis verfolgt worden, tausende bekamen den „rosa Winkel“ an die Schulter und kamen in die KZ’s. Die meisten von ihnen wurden ermordet. In Mauthausen im KZ hängt eine Tafel mit dem Spruch „Erst tot geschlagen, dann tot geschwiegen“. Das trifft es genau, denn alle, die überlebten und eine Entschädigung beantragten, wurden erneut strafverfolgt. Die Adenauer-Zeit unterschied sich von der vorherigen nur durch den Verzicht auf Gewalt. Ansonsten wurde von den Gerichten verurteilt, diskriminiert, ausspioniert, was das Zeug hielt.
Noch in diesem Jahr scheiterte eine politische Initiative, alle Verurteilten aus dieser Zeit pauschal zu rehabilitieren. Aber es gibt ja die katholische Kirche und die ihr treu ergebenen Politiker! War ich vielleicht entsetzt, dass der von mir so geschätzte Kurt Beck sogar zu denen gehörte, die das Unrecht stehen lassen wollen!
Der Glücksfall für Deutschlands und Europas Lesben und Schwule war Willy Brandt, der sein Versprechen, den „Schandparagrafen 175 abzuschaffen“ schon drei Monate nach seiner Wahl 1969 einlöste. Dabei hatte er den erbitterten Widerstand beider christlichen Kirchen und den der konservativen Parteien, angeführt in cholerischster Weise von Franz-Josef Strauß, zu überwinden.
Schrittchen für Schrittchen schafften sozial-liberale Regierungen alle weiteren rechtlichen Diskriminierungen im Strafgesetzbuch ab. Damals war die FDP eine liberale Partei, die sich zum Wortführer machte! Auch in dieser Beziehung ist die Partei völlig verschwunden und wird es hoffentlich nächstes Jahr für immer sein!
2001 schufen rot-grün das Lebenspartnerschaftsgesetz, Pech nur, dass die Ausführung in 16erlei Ausführung geschah. Da bekamen Menschen wie Roland Koch, homophob bis in die Knochen, ihre Chance. In erbärmlichster Weise sorgte er in seinem Land dafür, dass die Verpartnerungen nicht im Standesamt, sondern in Büros des Ausländeramtes, in Bauhöfen sogar -wie man sagt – in Einzelfällen in Friedhofshallen – vorgenommen wurden. Die Diskriminierung hatte mit diesem Mann einen einsamen Höhepunkt erreicht.
Sie wurde mit den Jahren nur noch übertroffen von Norbert Geis, einem drittklassigen Politiker der CSU, der sein Profil mit Homo-Hass schärfte wie kein anderer. Er bekam und bekommt Strafanzeigen in Fülle. Aber er ist es, der sich für CDU und CSU die Finger schmutzig macht.
Der Jubel war groß, als dieser extreme Rechtsaußen von der eigenen Partei für 2013 nicht mehr aufgestellt wurde. Nun kann er keinen Rekord mehr aufstellen. Ich vermutete stets, dass er den absoluten Rechtsaußen der katholischen Kirche, Bischof Johannes Dyba(+) toppen wollte, dessen Strafanzeigen, erstattet aus unseren Kreisen, horrende waren.
Die Welt schaute auf Deutschland und ließ es in vielen Ländern einfach links liegen, was die Gesetzgebung zur Gleichstellung von Lesben und Schwulen angeht.
England, die Niederlande, Belgien, Spanien, die skandinavischen Länder, einige US-Staaten und demnächst Frankreich, aber auch andere Länder auf der Welt, stellten die gleichgeschlechtliche Ehe der verschiedengeschlechtlichen gleich. Deutschland hat allen Grund, sich zu schämen.
Eine Katharina Reiche von der CDU tönt 2012 noch im selben Jargon wie 1969 Franz-Josef Strauß. Die Kanzlerin macht keinen Hehl daraus, dass sie kein auch nur kleinstes Stückchen in Richtung Gleichberechtigung machen will. Da entscheidet bei der schwächsten Regierung seit 1949 wie in vielen Fragen – und so oft wie noch nie – stets das Bundesverfassungsgericht. Frau Merkel, Sie sind KEINE Führungsperönlichkeit!
Oder doch? Jens Spahn, der schwule Gesundheitsexperte der Union, hat im Sommer mit 12 Gleichgesinnten aus seiner Fraktion dazu aufgefordert, das Ehegattensplitting auch auf Verpartnerungen anzuwenden. Da waren wohl Frau Merkel und Herr Kauder im Spiel: wundersame Verwandlung, alle 13 stimmten vor knapp 14 Tagen mit ihrer Fraktion gegen die Erweiterung der Rechte von Lesben und Schwulen. Herr Spahn, Sie sind ein erbärmlicher Schwächling oder wahrscheinlich eher mal auf höhere Posten scharf!
Übrigens hat Herr Westerwelle auch nicht für die Lesben und Schwulen gestimmt, Jörg van Essen auch nicht.
Mein Mann und ich bekamen vom CDU-Bundestagsabgeordneten Detlef Seif aus Weilerswist einen honigsüßen Glückwunsch zu unserer Verpartnerung in diesem Sommer. Derselbe Mann stimmte am 28. Juni und vor 14 Tagen in namentlicher Abstimmung gegen jede Erweiterung der Gleichstellung.
Was tut mit einem solchen Populisten, doch nicht wählen?!
Der nagelneue „Berliner Kreis“ der CDU, rechts bis an alle möglichen Grenzen, natürlich MIT Katharina Reiche, lehnt weitere Rechte für uns ab. Begründung: „Die Ehe ist ein Sakrament, die Verpartnerung nicht!“. Gehts noch blöder? Haben die Herrschaften nicht alle Schuljahre geschafft?
Carl Zuckmeyer lässt des „Teufels General“ durch den Mund von Curd Jürgens sprechen: „Ich kann nicht soviel essen, wie ich kotzen möchte!“. Berliner Kreis, das passt zu Deinem Gebaren!
Wir als Lesben und Schwule können nur hoffen, dass diese auf allen Ebenen blamable Regierung abgelöst wird.
Wir wissen, dass wir bei den Grünen (dort vor allem), bei der Linken und auch wieder bei der SPD gut aufgehoben sind.
Volker Beck ist für unsere Sache der verdienstvollste Politiker Deutschlands. Kann man sich vorstellen, dass er als Innenminister auf eine Katastrophe wie Friedrich folgt! ?
In der Welt sieht es teils für Menschen wie uns richtig schrecklich aus und geht noch weit über das, was die Nazis uns antaten.
Der Iran hängt vermeintlich schwule 16-Jährige an Baukränen auf; es reicht, wenn sie denunziert werden. In Uganda haben die 85 % Christen durchgesetzt, dass ab Januar ein scharfes Strafrecht, z.T. lebenslängliche Haft, in Kraft tritt. Herr Niebel, wo bleibt die Streichung aller Fördermittel?
In Mali tritt ein ebenso scharfes Gesetz in Kraft. Hauptsache, wir helfen den Milizen militärisch. Am Ende wird stehen, das radikale Islamisten eine Verfolgung inszenieren, über deren Wucht man mehr als staunen wird.
In Weissrussland haben zwei deutsche Innenminister Polizisten ausgebildet und mit Waffen ausgestattet, die nun gegen Lesben und Schwule massiv eingesetzt werden.
In Russland verfolgt Putin ungeniert unsere Aktivisten; außer ein paar Zeilen, die auf Seite 7 der Zeitungen stehen, quetscht sich von unserer Regierung niemand etwas heraus.
In den USA propagieren die Republikaner und die sie mittragende Tea-Party einen Schwulenhass, dem ein Alexander Dobrindt auf dem Parteitag der REP’s sogar noch applaudiert!
Es gäbe noch viel zu schreiben, wenn es da nicht noch die größten Schwulenhasser und Homophoben abzuhandeln gäbe: die Religionsführer und die katholische Kirche!
Der unbarmherzige Hass der Kirchen
Seit Jahrzehnten, insbesondere ab 1978, seit dem Pontifikat Wojtilas, ist der Schwulenhass zu einem der wichtigsten Themen der katholischen Kirche geworden.
Auch die „rechten“ Abteilungen der evangelischen Kirche Deutschlands, die Vorgänger Wojtilas, der Islam in ganz perfider Weise, aber auch viele andere Religionsgemeinschaften hatten stets das Sündhafte an der gleichgeschlechtlichen Liebe betont.
Es ist nicht zu übersehen, dass diese Phobie fernab jedes Verstandes ist. Es wäre ein dankbares Thema für eine wissenschaftliche Studie. Die wird’s aber dank des Einflusses der Kirchen nie geben! Als Hobby-Psychologe steigt man schnell dahinter, das eigene Homosexualität der frommen Führer das Motiv ist. Ablenkung von sich selbst ist daher der wichtigste Schutz.
Fangen wir mit Wojtila an. Er sagte im September 1979 „Homosexualität ist ein unaussprechliches Verbrechen!“. Gleichzeitig vertuschte derselbe Kirchenführer mit Hilfe des Chefs der Glaubenskongregation unzählige Missbrauchsfälle. Am augenfälligsten war der von Kardinal Groer aus Wien. Ihm konnten Übergriffe auf Seminaristen nachgewiesen werden. Er blieb dank Wojtila unbehelligt, papstwahlberechtigt und bekam als einzige „Strafe“ den Aufenthalt in einem Nonnenkloster, bei seiner Veranlagung eine wirkliche Strafe! Das zu unaussprechlichen Verbrechen!
Noch schlimmer trieb es Wojtila mit Pater Marciell, dem Gründer der sehr rechts gerichteten „Legionäre Christi“. Der wurde des zig-fachen Missbrauchs an Kindern überführt, dabei auch des lebenslangen Missbrauchs seiner eigenen (!) Söhne. Wojitila hielt durch Ratzinger die schützenden Hände über ihn, vielleicht auch, weil es stimmen kann, was man sagt: der Vatikan bekam in diesen Zeiten viel Bargeld vom Orden!
Ratzinger verstieg sich 1999 zu der Bemerkung „Die Lesben und Schwulen sind eine Gefahr für Europa!“. Abgesehen davon, dass eine solche Sprache nur einem späteren Diktator zu eigen und Menschen verachtend ist, wären ja wie viele Priester und Bischöfe eine Gefahr für Europa. Denn es ist ja kein Geheimnis, das der Beruf des katholischen Priester der schwulste auf Erden ist, sogar noch vor Friseuren und Dekorateuren!
Geben Sie mal zum Spaß eine Kontaktanzeige auf und freuen Sie sich dann auf Priesterzuschriften! Ich will Priester nicht angreifen, sie sind arme Schweine im Dienste einer Diktatur, die ihnen sogar zwangsweise Spenden für Adveniat und Misereor abnimmt und sie im unmenschlichen Zölibat leben lässt.
Angreifen möchte ich aber schon die Bischöfe, vor allem die, welche sich durch Homophobie hervortun. Ganz oben steht da Franz-Josef Overbeck, den ich 2010 wegen Volksverhetzung nach § 130 StGB angezeigt habe. Der feine Herr musste bei der Staatsanwaltschaft antanzen, bekam Schwierigkeiten; aber: das Verfahren wurde NATÜRLICH eingestellt!
Bischof Mixa, lange Zeit Militärbischof wie heute Overbeck, Gewaltanwender gegen Kinder, ist ein Schwuler, der sich in einschlägigen Saunen gerne „Mausi“ nennen lässt — jedenfalls berichtet es David Berger in dieser Art.
Geht’s noch falscher, Herr Mixa?
Kardinal Marx aus München hat am 11.11.12 (Beitrag zur Sessionseröffnung?) in der Frauenkirche in München wieder übelst gegen Lesben und Schwule gehetzt. Er legt es wohl darauf an, dem Beihelfer zum Kindsmissbrauch, Gebhard Müller, drüber zu kommen, der seinerseits sich in der Nachfolge Dybas bezüglich Schwulenhass sah.
Erwähnen wir noch die rechtsradikalen Pius-Brüder. Man sollte NIE vergessen, dass ein Bischof aus ihren Reihen von Ratzinger rehabilitiert wurde. Dies wurde vom Herrn Papst nie zurückgenommen. Damit verhöhnt auch dieser Papst die Holocaust-Opfer. Übrigens ist Williamson ausgeschlossen worden, weil er seiner Führung nicht gehorchte, nicht weil er tiefbraun ist. Das sind die Pius-Brüder ja auch.
Bundesjustizministerin a.D. Brigitte Cypries hielt sie für rechtsradikal und ließ sie vom Verfassungsschutz beobachten.
Das Engelswerk, vom Papst anerkannt und lange von Mixa geführt, ist ebenfalls rechtsradikal. Viele Eltern von Jugendlichen, deren Kinder dort Seelenwäsche und Ausbeutung erfuhren, bekämpfen an der Seite von uns Lesben und Schwulen diesen Auswuchs des Hasses.
Die Legionäre Christi, bei uns leider auch angesiedelt,sind homophobe Lügner und werden tatsächlich auf Kinder im Unterricht los gelassen. 2010 haben sie in ihrem Unterricht die These des braunen Weihbischofs von Salzburg, Andreas Laun, hier propagiert. Danach ist die Dreifachkatastrophe von Fukushima eine Strafe Gottes dafür, dass den Lesben und Schwulen Rechte gewährt werden! Ich besitze den Text aus dieser Schule! Man fasst sich an den Kopf, dass Eltern ihre Kinder in solche Schulen schicken! Mit Verstand ist es nicht mehr zu begründen!
Kreuz.net kennt seit Dirk Bachs Tod jeder. Vorher waren es nur die Betroffenen. Das sind vor allem Lesben und Schwule, Juden und Moslems. Das Internetforum ist geschickt und agiert von ständig wechselnden Servern in aller Welt. Die katholische Kirche distanziert sich fortwährend davon, geglaubt hat aber niemand, dass sie nicht mitmischt.
Vor ein paar Jahren haben zwei mit uns befreundete schwule Bestatter einen Sarg im Schaufenster ausgestellt, der mit regenbogen-farben bemalt war. Kreuz.net rief zu Gewalt auf und kurz danach wurde das Fenster eingeworfen.
Nun haben sie Dirk Bach als einen „Kotstecher“ bezeichnet und sich gewünscht, das er „in der Homo-Hölle“ brennt.
Nach den nicht mehr zählbaren Gewaltaufrufen gegen die Gruppen, die sie hassen, war für uns das Maß voll. Mein Mann und ich haben Strafanzeige wegen Volksverhetzung bei der Staatsanwaltschaft Berlin gestellt. Damit gehören wir zu sehr vielen, die das in unserem Lande taten. Auch Nicht-Betroffene sollten sich uns anschließen, wenn sie mit diesem Dreck nicht einverstanden sind!
Spiegel-Online veröffentlichte vorige Woche, dass drei katholische Amtsträger enttarnt wurden. Ihre Namen sind öffentlich; einer von ihnen wurde noch im Frühjahr von Ratzinger mit hohen Ehren ausgezeichnet. Der andere war in führender Stellung bei der sehr umstrittenen Lucas-Schule in München, die homophobe Inhalte unterrichtet. Der dritte kommt dem Vernehmen nach aus Mainz. Ich hätte eher auf Trier getippt, denn Bischof Ackermanns Spezialität ist es ja auch, Kindsmissbraucher, besser Seelenmörder genannt, schnell wieder einzustellen.
Das Maß voll machte der L’Osservatore Romano am Sonntag, 11.11.12, mit seiner Hetze gegen Lesben und Schwule, im Auftrag Ratzingers natürlich, der nachher ja nie etwas wusste!
Ratzinger ließ auch unwidersprochen, dass sein Sprecher Lombardo die Seelenmorde, immerhin sechsstellig auf der Welt, als „Peanuts“ bezeichnete.
Derselbe Lombardo würde in Rechtsstaaten stetig wegen Straftaten, vor allem Volksverhetzungen und Verleumdungen, vor Gericht stehen.
Ratzinger hat auch nie widersprochen, als Ende 2010 der ehemalige Vorsitzende der peruanischen Bischofskonferenz, vorschlug, dass man Lesben und Schwule ab sofort im Sprachgebrauch der Kirche „Schwuchteln“ nennen sollte.
Nehmen Sie‘ mir nicht übel, ich stehe voll und ganz dazu: ich habe nach Lima gemailt: „In Ordnung, dann nennen wir Sie Kinderficker!“.
Ratzinger hat noch einen tollen Spruch drauf: „Kinder, die bei Lesben und Schwulen aufwachsen, sind jeden Tag einer seelischen Vergewaltigung ausgesetzt!“ Abgesehen davon, dass dies extrem bösartig ist, sollte jemand, der soviele körperliche Vergewaltigungen unter den Tisch fallen ließ, wirklich den Mund halten.
Was jeden Tag von katholischer Seite in Wort und Schrift auf dem Markt ist, denken wir an die Giftspritzen Mutter und Tochter Kuby, mit Verlaub, da hätte „Der Stürmer“ Probleme, Schärfe, Bosheit und Auflagen zu erreichen!
Ich kann und will es nicht verstehen, dass ein Mann wie Ratzinger, im Verdacht der Vertuschung tausender von Missbrauchsfällen stehend (und damit als „Staatsoberhaupt“ für einen Prozess wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit in Den Haag reif wäre) so viele Anhänger hat, die das alles nicht sehen wollen. Die älteren sehen es schon zum zweiten Mal nicht. Sie nahmen auch alle Lügen nach 1945 hin von den bisher daher unermüdlichen Faschisten-Helfern. Es gab sogar einen deutschen Bischof in der SS und einen Pius XII., der Massenmörder der Nazis mit vatikanischen Pässen über die Rattenlinie nach Südamerika schleuste.
Aber die Hauptsache: Ich glaube an die „ e i n e , h e i l i g e , k a t h o l i s c h e und a p o s t o l i s c h e Kirche, wie die Leute inbrünstig beten. Sie sollten das Wort „verbrecherisch“ einfügen!
Sie scheinen es ja nicht einmal zu bemerken, dass bei der Seligsprechung Wojtilas der homophobe Nazi Robert Mugabe in der ersten Reihe stand – neben feigen gekrönten und ungekrönten Häuptern – wie eklig ist das denn?
Fazit: Dass ist schon mehr als 20 Jahre aus dem Verein ‚raus bin, versteht sich von selbst. Ich lebe eine hoch anspruchsvolle Ethik, die eine katholische Kirche nicht ansatzweise verfolgt. Das gesparte Geld vertraue ich friedens-nobelpreis-würdigen Menschen wie Karlheinz Böhm an.
Philantropen wie ihm sind Diskriminierung und Hetze völlig fremd. Da könnte Ratzinger eine Lehre absolvieren!
Wenn es einen Gott gibt, der die Lesben und Schwulen ablehnt, es nicht gerne sieht, dass sie sich lieben und füreinander einstehen, dann mit Verlaub – scheiße ich auf diesen Gott!
Ich glaube eher, dass er, wenn es ihn dann geben sollte, wirklich wiederkommt, aber dann um seine Nachfolger zum Teufel zu jagen!
Meine und unsere Liebe ist schützenswert wie jede andere und keinen Deut weniger wert. Damit wird niemandem etwas genommen.
Nun bin ich sechzig, ich habe es nach 30 Jahren satt, um Verständnis zu werben, allen alles Mögliche zu erklären, nur damit sie am nächsten Sonntag wieder auf die Katholiban hereinfallen.
Die ganz leichte Gruppe der Menschen über 80 hatte das noch nie nötig; bei ihnen muss man gar nicht um Verständnis werben, sie erklären ihre Sympathie für jede Liebe. Da könnten sich die besonders homophoben 18-40 Jährigen eine Scheibe abschneiden!
Ein Xavier Naidoo beispielsweise hilft derzeit kräftig, dass sie homophob werden und bleiben!
Wir sind, wie wir sind und wie wir sind, sind wir gut. Alle, die uns seit unserer Hochzeit meiden, alle religiösen Dumpfbacken und alle schwachsinnigen Politiker können uns gestohlen bleiben!!!!
Ihr Menschen, die Ihr uns für Sünder haltet, zumindest aber für eine solche Gruppe, denen man keine weiteren Rechte geben soll, bleibt mir vom Leibe.
Ich habe mir genug Mühe gemacht. Das will ich jetzt nicht mehr.
Ich gebe zu, dass ich manchmal etwas überfordert bin mit dem Thema. Aber nur, weil ich vorher nie davon betroffen war und mich gedanklich viele andere Dinge zur Weißglut brachten. Erst durch die Freundschaft mit Dir werde ich sensibler was die Probleme und Berichterstattung/Äußerung zu Lesben und Schwulen betrifft. Und je mehr ich von Dir höre, von Deinem Engagement, Deiner Wut und Verzweiflung, umso mehr fremdschäme ich mich. Zum einem weil ich bisher so wenig von der Problematik mitbekommen habe………..klar, war ich sauer, wenn wieder in irgedeiner Form über Lesben und Schwule Äußerungen gemacht wurden, die , ich nenne es mal einfach, ungeheuerlich waren. Aber es machte mich nicht mehr betroffen und wütender als bei der Berichterstattung etc. zum Thema Kindesmißbrauch, Judenhaß, Tierquälerei, Umweltsünder, oder dieser unsäglichen katholischen Kirche etc. hörte. Nun sind wir hier zu hause sehr bewußte Menschen, die eben für die o.g. Themen einstehen und uns Gedanken machen, wie man anders sein kann, als die Mitläufer. Aber, und da wirst Du mir sicher recht geben, die Mehrheit der Menschen ist einfach desinteressiert, so lange sie nicht unmittelbar betroffen sind. Sie hängen ihr Fähnchen in den Wind. Ist ja auch einfacher, als eine eigene Meinung zu haben und dafür einzustehen. Und das ist die Chance für all die in Deinem Artikel genannten Persönlichkeiten. Denn Bierdeckelpolitik und Polemik ist genau das, wo eben am meisten an Meinungsmache zu holen ist. Dazu passt der Artikle aus der gestrigen Presse: Die Intelligenz stirbt aus! Leider führt das dazu, dass man vermuten kann, das all die Kampagnen, Verleumdungen, Ungerechtigkeiten immer noch zunehmen werden. Wahrlich keine schöne Aussichten! Dennoch, das ist meine feste Überzeugung, das Leben ist lebenswert. Vor allem mit einem Partner wie Du ihn an Deiner Seite hast!
Ohne mit journalistischer Qualität diesem Artikel gerecht werden zu wollen, möchte ich doch einen kurzen Kommentar absetzen: In der letzten Ausgabe der ZEIT war ein Artikel über das Ende des weißen Mannes. Es ging im Schwerpunkt um die Wahl in Amerika, aber ich glaube – ich hoffe – das sich ein Teil der Schlussfolgerungen auf Deutschland übertragen lassen. Die Überzeugungen und gefühlte Überlegenheit der alten, weißen, heterosexuellen Mannes (eine vermutlich ungerechte Verallgemeinerung auch das) befinden sich in einem Rückzugsgefecht. Früher allgemein besetzte gesellschaftliche Positionen sind heute eigentlich Minderheitsmeinungen. Die katholische Kirchen und die CSU in Deutschland sind nach meinem Eindruck mit der Tea-Party in den USA vergleichbar: Je weniger sie werden, desto lauter und unversöhnlicher und teils auch extremer vertreten sie Postionen, die gesellschaftlich längst nicht mehr mehrheitsfähig sind. Die NSU-Affäre offenbart möglicherweise endgültig, dass auch die Staatsanwaltschaften vom weißen Mann beherrscht werden, so dass mit Klagen gegen kreuz.net wegen Volksverhetzung wohl nicht zu rechnen ist, obwohl viele Artikel auf der Seite genau diesen Tatbestand erfüllen dürften. Dennoch, als etwas jüngerer Schwuler – the next generation – glaube ich, dass wir voller Hoffnung in die Zukunft schauen dürfen. Viele, sehr viele Menschen achten unsere Liebe. Vor Jahren fielen mein Partner und ich noch auf, als wir in Münster Hand in Hand durch die Stadt gingen. Niederländische Passanten hoben den Daumen und viele andere schauten neugierig. Mittlerweile haben sich selbst die Euskirchener an den Anblick eines schwulen Pärchens gewöhnt, die Neugierde ist der Normalität gewichen und negative Reaktionen sind selten geworden. Auch in der Kirche, selbst in der katholischen Kirche, sollen die Umgangsformen auf Gemeindeniveau freundlicher geworden sein, auch wenn die alten weißen Männer an der Spitze noch immer schwafeln, was sie immer geschwafelt haben. Der alte weiße Mann beherrscht noch die Politik, aber er befindet sich im Rückzugsgefecht und es wird – so hoffe und glaube ich – nicht mehr so lange dauern, bis er die Macht verloren hat. Von der nächsten Bundesregierung erwarte ich das noch nicht; immerhin hat die Opposition gerade wieder einen alten weißen Mann auf den Schild gehoben, aber ich hoffe doch, dass wir in zwei bis drei Jahren endlich richtig heiraten dürfen, mit allen Pflichten (wie jetzt schon) und dann auch mit allen Rechten.