Franz-Peter Tebartz van Elst und Papst Franziskus

 

Die Aufklärung ist mir lieber als „christliche Wurzeln“

Man reibt sich die Augen, wenn man sieht und liest, was da eben in Limburg geschieht!
Franz-Peter Tebartz van Elst mimt den Kurfürsten des 17. und 18. Jahrhunderts und gibt Napoleon dick unterstrichen Recht, dass er das Vermögen der katholischen Kirche konfiszierte und das Zeitalter der Säkularisation begründete.

Da baut sich ein Bischof ein Palais, das wahrscheinlich viel mehr als 10 Millionen Euro gekostet hat. Eine Kontrolle über Steuergelder als Finanzierungsgrundlage seitens des Staates oder der Kirchensteuerzahler gibt es nicht. Vielmehr erfahren wir, dass nicht nur TVE einen Schattenhaushalt von 2 Millionen Euro jährlich sein eigen nennt, ohne irgendeine Kontrolle befürchten zu müssen, nein, es scheint allgemein in den Bistümern üblich zu sein.

Der Bischof, der Hort der Tugend, der alle Welt herunter macht, fliegt zu den Ärmsten der Welt
per Luxusflug und lügt uns anschließend die Hucke voll, so sehr, dass die Staatsanwaltschaft ihn wie Weiland Fritz Zimmermann, den CSU-Minister, genannt „old Schwurhand“ wegen uneidlicher Falschaussage verfolgen m u s s !

Für seine Gold gewirkten Gewänder (die gewebten und die einfachen mag er nicht!) sind Legionen stickender Nonnen erforderlich. Seine
Messdiener (von Messdienerinnen habe ich nichts gelesen) tragen in den von ihm zelebrierten Messen weiße Handschuhe. „Alles zur Ehre Gottes und zur Verherrlichung seines Sohnes!“ sagt TVE. Da fällt mir unwillkürlich Erich Kästner ein, der schon vor fast 60 Jahren schrieb: „Jesus Christus ist längst aus der katholischen Kirche ausgetreten!“.

TVE hat einen Priester gechasst, der ein schwules Paar gesegnet hat. Von seinen Priestern aber wird verlangt, dass Pferde, Autos, Motorräder, ja Bauernhöfe mit Massentierhaltung gesegnet werden. Die Liebe zwischen zwei Menschen aber darf nicht gesegnet werden!
Im übrigen ist TVE mit dem Herauswerfen nicht mit seiner Meinung konformer Mitarbeiter recht großzügig.

Sein Vorgänger, der auch von mir verehrte Bischof Kamphaus, fährt und fuhr einen gebrauchten Golf, gab seine Bischofswohnung für Asylsuchende her und bezog Zimmer im Priesterseminar. TVE hat seinen Prunk-PKW mit „Bischof von Limburg“ beschriftet und eine Vorrichtung einbauen lassen, dass er ohne Treppenstufen zu gehen aus dem Wagen in „seinen“ Dom eintreten kann.
Bischof Kamphaus hat sich lange dem Willen Wojtilas widersetzt und eine Schwangeren-Beratung bis zum letztmöglichen Zeitpunkt duchgeführt. Und sein Nachfolger?:

TVE reist Stunden nach den ersten Unterschriften gegen ihn nach Rom und lässt sich Hilfe von Bischof Marc Ouellet geben, der ihn „voll und ganz unterstützt“. Der Bischof ist zuständig für die Angelegenheiten aller Bischöfe der Welt.

4.300 besorgte Katholiken haben bis zum 04.09.2013 mit ihrer Unterschrift den Bischof aufgefordert, seinen Stil zu ändern.

TVE gibt einen weinerlichen, offensichtlich von Bischof Marc Ouellet verfassten Brief an die Öffentlichkeit und verspricht einen Dialog, bereut aber keine seiner Handlungen. Oh, Wunder!
In Augsburg tagt nämlich gerade das von Kardinal Meisner angeführte Forum Deutscher Katholiken mit dem alljährlich stattfindenden Kongress „Freude am Glauben“. Natürlich steht das Forum hinter TVE und sieht Kritik an ihm als Hetze gegen die Kirche. Die entsprechenden Internet-Foren der kirchlich-konservativen Hetzer sind voll von Ergebenheitsadressen an TVE und bösartiger Kritik an den Unterzeichnern der Petition gegen ihn. Die Kirchenhetzer Gabriele Kuby, Birgit Kelle und der CDU-Politiker Werner Münch (ehemaliger Ministerpräsident) nutzten die Gelegenheit, gegen Lesben und Schwule in diffamierender Form zu hetzen. Man könnte täglich Strafanzeigen erstatten!

Unterm Strich mein Resumée :

  •     Ist es möglich, dass die Katholiken vom Missbrauch bis zur Prunksucht, bis zum Kampf gegen demokratische Kontrolle wirklich alles durch winken und so tun, als ob nichts wäre?
  • Ist es möglich, dass die Katholiken wirklich die horrenden Staatssekretär-Gehälter für allein 66 katholische Bischöfe aus allgemeinen Steuermitteln wollen?
  • Ist es möglich, dass in den Finanzen der katholischen Kirche nur freiwillige und keine gesetzlichen demokratischen Kontrollen „gestattet“ werden?
  • Ist es möglich, dass angesichts 19 Milliarden (!) allgemeiner Steuermittel jährlich an die beiden Kirchen, gezahlt für angeblich soziale Leistungen, die Trennung von Staat und Kirche als Hohn erscheinen lassen?

Wir wissen, seriös belegt, dass die Kirchen zwar ihre Einrichtungen dominieren sogar mit ihrem ungesetzlichen Tarifrecht und ungerechtfertigten Entlassungen, aber sich rd. 97 % im Durchschnitt vom Steuerzahler bezahlen lassen. Es kann nicht sein, dass der Steuerzahler mittelbar die Ungerechtigkeit gegenüber einer geschiedenen wieder verheirateten Kindergärtnerin, die entlassen wird, mit finanziert!

Die Geschichte um TVE zeigt mir persönlich die völlig lächerliche, dumme Seite der katholischen Kirche und vieler ihrer Mitglieder. Aber die sich Wehrenden sind auch ein Lichtblick gegen alle wirklich nicht nachvollziehbaren Handlungsweisen von TVE und manchen Bischöfen und dem rechten Gesindel in der Internet-Szene.
Gefreut hat mich der Bericht in der Presse vom 06.09.2013, daß Meisner keine einzige Unterschrift aus der Bischofskonferenz zur Unterstützung TVE’s bekommen hat.

Noch eine Anmerkung aus dem Munde eines schwulen Menschen: Für mich scheint TVE eine „Klemmschwester“ zu sein, das sind die Männer, die ihre eigene Homosexualität vertuschen und dafür aber gegen die sich bekennenden Homosexuellen in besonders scharfer Form vom Leder ziehen.
Seine Goldkleidchen sprechen ebenso wie die roten Schühchen eines anderen Würdenträgers sehr dafür, dass sie wenigstens in den Klamotten eine Art von (sexueller?) Befriedigung finden.

Gerade TVE finde ich in seinen Prunkgewändern die Lächerlichkeit pur. Karneval ganzjährig!
Nicht wenige Menschen halten ihn für psychisch krank; dann dürfte er sein Amt nicht ausüben.

Arme Menschen!!!

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Und nun zum allgemein gepriesenen „Papst der Armen“. Er lebt ja so bescheiden, nimmt demonstrativ medienwirksam eine besonders alte Aktentasche mit, ruft Gläubige an: „hier spricht der Papst“ und predigt Wasser, lässt seine Kirche aber weiter den Wein saufen!

Da sagt der unverschämte Mensch kurz nach seiner Ankunft in Braslien: „ich habe nicht Gold noch Silber mitgebracht, dafür aber bringe ich Christus mit!“. Wieso hat er nichts mitgebracht, um irgend ein Heim zu finanzieren, Mittel dafür hätte er schon: die Drogen und Zwangsprostitutions-Geldwäsche seiner Bank?!
„Ich habe Christus mitgebracht“ ist zudem eine anmaßende und für einen klar denkenden Menschen eine Aussage eines Irren. 
Sie ist nicht besser als die von Ratzinger in Mexiko „die Einheimischen damals haben sich gefreut, Christus gebracht zu bekommen“ – er vergaß den Satz zu vollenden: .. „und sich darauf gefreut, von den katholischen Spaniern und den kirchlichen Ausbeutern abgeschlachtet zu werden.“ Darf man auf lateinamerikanischem Boden alle dummen und beleidigenden Aussagen machen?

Apropos Finanzen: Franziskus betreibt mit seiner Kirche weiterhin als Vermieter die größte Schwulensauna Europas in Rom. Hetzen ja, verdienen aber bitte auch! Bischöfe und Priester brauchen ja auch gute, saubere Saunen!

Da lässt Franziskus Lesben und Schwule als Menschen gelten, aber homosexuelles Handeln bleibt in seinen Augen eine schwere Sünde.
Und eine Heerschar von Journalisten, sogar unser schwuler Außenminister und fast alle katholischen Kommentatoren feiern die „Kehrtwende“ des Papstes! Wie blöd ist das denn, haben die Herrschaften nicht alle Volksschuljahre absolviert?

Wie wär’s denn, dem Papst endlich einmal vorzuschlagen, die Charta der Menschenrechte zu unterzeichnen, Demokratie in seinem „Stäätlein“ einzuführen, Mugabe nicht zur Heiligsprechung Wojtilas einzuladen, Frauen mehr Rechte zu gewähren und seinem „Armuts-Bekämpfen“ Taten folgen zu lassen?
Oder in Lampedusa einmal ein paar Zehntausender fließen zu lassen? Er sollte einmal bei einem Ausnahmepapst, nämlich Benedikt XV., so bei 1922, nachschauen, wie das geht!
Oder einmal die Unterstützung rechter Diktatoren unterbleiben zu lassen?

Die Katholiken sind ja dafür bekannt, dass sie sich gerne belügen lassen, da hilft dann auch keine Bildung, aber die Staatslenker und die Journalisten, die sie beurteilen, sollten schon einmal denken, bevor sie diesen Papst preisen!

Europa solle stolz auf seine christlichen Wurzeln sein, sagen viele „christliche“ Politiker.
Dann müssen wir ja auch stolz sein auf alle Morde, Plünderungen, Vergewaltigungen bei den Kreuzzügen, Unterstützungen von Faschisten, Fußtritte gegen Menschenrechte, Diktatur, angezettelte Kriege und was man noch ein paar Seiten aufführen könnte.

Mein Credo lautet anders: ohne Aufklärung (gegen die Kirche-n-) hätten wir überhaupt kein Werte-Europa!

Die katholische Kirche hasst bis heute die Werte der Aufklärung und hat versucht, sie zu verhindern. Sie sah zu Recht ihre Dominanz in der Politik und den Gesellschaften geschwächt.

Mit der Aufklärung geht Bildung einher, die absolut die größte Bedrohung der Kirche ist.

Wie mag sie sich zurücksehnen nach den Zeiten, da die Menschen ungebildet waren und mit drastischen Bildern in den Kirchen und einer nicht zu verstehenden Mess-Sprache „erzogen“ wurde. Man konnte alles und wirklich alles willkürlich auslegen. Bei der Praxis allerdings ist man im wesentlichen geblieben.

Ich hoffe, noch zu erleben, wie es Papst und Bischöfe nicht mehr gibt, die Frauen und die Minderheiten gleich berechtigt sind.

 
Es bedarf neben einem arabischen Frühling auch eine Götterdämmerung für den Vatikan und die Weltkirche.

 

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