Ihnen schaut man gern auf den Rücken:

Die „Legionäre Christi“ verlassen Bad Münstereifel

 

Seit Jahren befasse ich mich mit den „Legionären Christi“, einer Ultrakonservativen/nahezu in Teilen braunen Vereinigung nach Art eines Ordens, in ihrer Geschichte sehr fragwürdig von dem „heiligen Polen“, Johannes Paul II., begleitet. Seit 2008/09 trieben sie ihr Unwesen in Bad Münstereifel. Jetzt gehen sie, Extremkatholiken werden es bedauern, Menschen mit etwas mehr Verstand freuen sich über den Abzug.

Um zu verstehen, was mit diesem Verein los war und los ist, die folgenden Ausführungen:

Sie sind eine römisch-katholische Kongregation

„päpstlichen Rechts“, gegründet 1941 von dem Seminaristen Marcial Maciel (1920-2008), dem späteren üblen Verbrecher.

Sie sind vertreten in 21 Staaten: Argentinien, Brasilien, Chile, Deutschland, Ecuador, El Salvador, Frankreich, Irland, Israel, Italien, Kanada, Kolumbien, Mexiko, Österreich, Philippinen, Polen, Spanien, Südkorea, Ungarn, Venezuela und USA, also in besonders vielen arg konservativen Ländern.

Ihre Selbstdarstellung lese man im Internet nach.

Es würde sonst zu viel für diesen Aufsatz.

Derzeit hat die Gemeinschaft 1432 Mitglieder, davon vier Bischöfe, 975 Priester, 357 Ordensleute in Ausbildung —dazu werden auch Knaben in den Internaten gezählt— und 96 Novizen. Derzeit geht der Bestand an Personal jährlich um etwa 2 % zurück.

Sie schreiben in der Selbstdarstellung, dass sie unabhängig vom Geschlecht der Menschen, in Liebe für alle da sind.

Dazu passt nicht, dass in den Internaten nur Jungs sind und den Legionären – zumindest in Bad Münstereifel – es nicht erlaubt war, fremde Frauen anzusprechen.

Eine erste Anerkennung erfolgte 1965 durch Papst Paul VI., die wesentliche mehr mit Rechten versehene, 1983 durch den „heiligen Polen“.

Nach außen sind sie von diesem zu einer Schweigeverpflichtung verdonnert worden.

Erster Generaldirektor war Marcial Maciel, der Verbrecher.

Es gibt neun Ordensprovinzen, deren Leiter auch „Territorial-Direktoren“ genannt werden. Die Wortwahl erscheint doch arg militaristisch.

Verbunden mit den Legionären ist das personell wesentlich stärkere „Regnum Christi“, u. a. in Regensburg – ich sage nur Kardinal Müller und Bischof Vorderholzer – stark vertreten. Dieses weiht auch Frauen und Männer, die dann „Gott geweihte Jungfrauen oder gottgeweihte Männer“ sind. Diese gibt es auch hier im Regionalen.

Legionäre und Regnum Christi haben zusammen eine große Internet-Seite.

2008/09 wurde mit Genehmigung des Erzbistums

Köln (Meisner war ein intensiver Förderer!!, das sagt viel), der Bezirksregierung Köln und, des Landesjugendamtes Köln eine Schule mit Internat in Bad Münstereifel eröffnet, wohl gemerkt eine reine Jungenschule. Der Kölner Weihbischof Koch hat die Schule eingeweiht.

30 Jungen sind derzeit dort, es ist leider zu befürchten, dass die Mehrheit von ihnen in die Gemeinschaft als Ordenspriester oder -bruder eintreten wird.

1943, zwei Jahre der Gründung, lagen dem Vatikan erste Dokumente über sexuelle Gewalt an Kindern durch Maciel vor. Diese wurden vom Vatikan bis 2018 geheim gehalten, die Verbrechen also den schon sehr bekannten Gewohnheiten gemäß, vertuscht.

Kardinal Alfredo Ottaviani (päpstlicher „Außenminister“) hat 1956 – 1959 die Vorwürfe geheim überprüfen lassen und Maciel suspendiert.

1997 berichteten acht Männer aus den USA und Mexiko, sie seien von Maciel in Italien (im Vatikan in Rom?, hier muss man mal einfach fragen!!) und Spanien sexueller Gewalt ausgesetzt gewesen. 1995 diktierte ein weiteres Opfer auf dem Sterbebett eine entsprechende Erklärung.

1999 begann Ratzinger, Präfekt der Glaubenskongregation, eine kanonische Untersuchung gegen Maciel und den „Orden“.

Kardinal Sodano, ein hochkrimineller Kurienkardinal, bezog Geld von Maciel und übte dafür Druck auf Ratzinger aus, die Untersuchungen einzustellen.

Damals wusste man schon, dass Maciel sechs Kinder mit fünf Frauen hatte. Zwei seiner Jungen haben laut und deutlich Anklagen gegen ihren „Vater“ wegen extrem schlimmer sexueller Taten über Jahre erhoben. Das interessierte den Vatikan nicht die Bohne!

Das Verfahren wurde eingestellt, hauptsächlich auf Drängen des „heiligen Polen“!. Bis heute halten sich die Gerüchte, dass der Vatikan 700.000 Dollar in bar vom Orden für die Gefälligkeit erhalten habe. Ich persönlich bin sehr davon überzeugt, wie ich auch überzeugt bin, dass die „Heilige Mutter Teresa“ Bargeld in den Vatikan verbrachte, die aus Verhökerung von Adoptionen an reiche Amerikaner stammten.

Der heilige Pole war stets an Geld interessiert, selbst dann wenn die Herkunft offensichtlich bedenklich war.

2005 wurden die Vorwürfe gegen Maciel lauter und deutlicher. Details kamen ans Tageslicht. Ratzinger sah den nahen Tod des heiligen Polen (02.04.2005) und war sich schon ziemlich sicher, sein Nachfolger zu werden. Deshalb eröffnete er noch kurz vor dem Verscheiden des späteren „Seligen und dann Heiligen“ ein neues Verfahren.

Übrigens hat Maciel sein 60-jähriges Priesterjubiläum in Rom an der Seite des heiligen Polen gefeiert, zusammen mit seiner Geliebten und seiner 18-jährigen Tochter. Er fühlte sich unangreifbar und war es offenbar auch. Mit diesem Dreck am Stecken wird man als Papst Seliger und Heiliger. Jeder der es liest, denke darüber nach – bitte! 2009 bestätigte der Vatikan die Aussagen dieses Absatzes.

2010 kam heraus, dass Maciel zwei Frauen und drei weitere Kinder in Mexiko hatte, dazu eine weitere geheime Familie in der Schweiz.

Es steht heute fest, dass Maciel einen seiner Jungen siebenjährig vergewaltigt hat.

Weitere Priester des Ordens wurden als Missbrauchstäter entlarvt: in Mexiko 17, USA 8, Spanien 6, Brasilien 4, Italien 2, Chile 2 sowie Kolumbien und Venezuela je 2.

Fragen Sie sich an dieser Stelle nicht, warum Heiner Koch, der Fragwürdige, eine reine Jungenschule in Bad Münstereifel einweihte? Fragen Sie sich nicht wie ich, warum Eltern bei Kenntnis dieser Dinge allen Ernstes ihre Jungen in ein Internat von – ich sage es deutlich : einer Kinderfickersekte – schickten? Man fasst es nicht!

Heute steht fest, dass Familien von Opfern vom Orden erpresst wurden, gegen vier wurde ermittelt, weil sie versuchten die italienische Justiz zu erpressen.

Selbst von Bischöfen wird heute ein sektenähnlicher Charakter der „Legionäre“ bescheinigt.

Ratzinger hat übrigens als Papst 2008 Maciel die „schwere Strafe“ erteilt, dass er beim Begräbnis keinen Vertreter des Vatikans haben durfte. War Ratzinger schon 2008 dement? Oder einfach nur sehr böse, wenn man auf die Opfer des Scheusals Maciel schaut?

Ein UN-Ausschuss für Rechte von Kindern hat 2014 festgestellt, dass von den „Legionären“ Kinder, die bis höchstens einem Alter von 12 Jahren rekrutiert werden, immer weiter von ihren Familien entfremdet und von der Außenwelt isoliert werden.

In Lateinamerika wird der Orden „Millionäre Christi“ genannt. Unter dem heiligen Polen flossen wahrscheinlich hohe Geldgeschenke von diesem nach Polen für eine politische Wende.

Die Legionäre streben ganz offen nach politischem Einfluss, gerade heute.

In Teilen der USA ist der Orden mittlerweile verboten.

Die Münstereifeler Legionäre verboten ab 2010 die Verehrung ihres Gründers.

Seit 1997 hatte der Orden schon die Nachrichtenagentur Zenit und deren Texte kontrolliert. Sie musste „auf Linie“ sein. Das ging bis mindestens 2011.

2018 musste ein wegen sexueller Gewalt an Kindern in Chile verurteilter Priester der Legionäre das Land verlassen.

2019 wurden weitere 175 Straftaten sexueller Gewalt der Legionäre nachgewiesen.

Es gibt unzählige Bücher zu allem Geschilderten. Besonders sind die zahlreichen Veröffentlichungen zur Verstrickung des heiligen

Polen in die Verbrechen und die kriminellen Finanzgeschäfte zwischen Vatikan und Orden zu nennen.

Meine persönlichen Erfahrungen mit den „Legionären“ in Bad Münstereifel:

 

  1. Schwule sind Katastrophen aller Art schuld

 

Was für die CSU Norbert Geis ist, ist für

die katholische Kirche der emer. Weihbischof Andreas Laun, * 1942. Beide hetzten in Talk-Shows gegen Lesben und Schwule.

Nach dem Tsunami in Thailand und angrenzenden Ländern mit zehntausenden von Toten verbreitete Laun (ob als erster, ist mir nicht bekannt) ab 2004 die These, die Katastrophen seien die Strafe Gottes dafür, dass etliche Länder Lesben und Schwulen Rechte gewähren.

Ab 2010 haben die Legionäre das auch im bischöflichen St.-Angela-Gymnasium Bad Münstereifel getan.

Die Mutter einer Schülerin, mit mir durch den Tierschutz verbunden, stellte mir das schriftliche Material zu diesen Aussagen an die Kinder zur Verfügung. Die Tochter reagierte auf die „Lehre“ so: „wohnen hier welche, dann schmeißen wir ihnen die Fensterscheiben ein?!“

Ich beschwerte mich bei der Schulaufsicht des Regierungspräsidenten in Köln. Der gab sich unzuständig und verwies mich an Meisner. Nach einer zweimaligen Mahnung ließ Meisner mitteilen „in dieser Angelegenheit habe ich die Legionäre Christi nicht zu kritisieren“.

War ich froh, als Meisner zur Hölle fuhr!

  1. Legionäre in der Öffentlichkeit

 

Bei einer Veranstaltung in Bad Münstereifel hat der Versammlungsleiter

irgendeine blödsinnige Bibelstelle zitiert:

„hängt den Kleinen keinen Mühlstein an den Hals, weil sie jene verführt haben“. Ich war der Einzige im Saal der Kirche, der gegen diese Unverschämtheit protestiert hat.

Die Legionäre waren meiner Erinnerung nach mit sechs Leuten dort.

Wie es kommen musste, wurde auch von Maciel gesprochen. Die Legionäre gaben zum Besten, dass der nicht mehr zu ihnen gehöre. Ich habe daraufhin kräftig ausgeteilt im Sinne dieses Aufsatzes.

Dann boten die Legionäre mir ein Gespräch über Maciel bei ihnen im Ordenshaus an. Darauf habe ich geantwortet: „Mit Leuten wie Ihnen, die ich verabscheue, rede ich nicht!“.

Daraufhin sprangen unzählige fromme vor allem Damen, auf und schrien „Blasphemie“. Als ich dann die unselige Veranstaltung verließ, liefen mir einige der frommen Frauen nach und beschimpften mich und stuften die Legionäre als „heiligmäßig“ ein.

 

  1. Mir hat es sehr missfallen, dass die Legionäre in dem guten Seniorenheim „Marienheim“ ein und ausgingen und Einfluss ausübten. Manche alten Leute haben sich laut beschwert.

 

Das war’s!

 

Ich fordere die Offiziellen der Stadt Bad Münstereifel auf, in ihren Stellungnahmen den Weggang dieser Leute zu begrüßen und sich endlich ehrlich mit den Dingen auseinander zu setzen, die ich geschildert habe. Es war eine kleine Auswahl, man findet im Internet ganz viel Material!

 

Danke an alle!

 

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