Der nächtliche Einsatz von Mährobotern ist Mord an Igeln und Kleinlebewesen
Igel gehören zu meinen Lieblingstieren — und nicht nur zu
meinen. Es gibt sie seit einigen hunderttausend Jahren und
nun sind sie bedroht durch Dürrejahre und die Dummheit der
Menschen.
In Europa ist der Weißbrustigel und der Braunbrustigel
verbreitet. Bei uns in der Eifel trifft man meist den
Braunbrustigel an. Igel sind absolute Nützlinge, im Kampf
gegen Nacktschnecken sind sie kaum wegzudenken. Auch
Insekten und Würmer und kleine Mäuse stehen auf ihrer
Speisekarte.
Igel haben empfindliche Mägen; deshalb darf niemals Milch
gefüttert werden —- es kann ihr Tod sein. Dagegen freut sich
der Igel von April bis November über ein tägliches frisches
Schälchen Wasser. Dabei ist darauf zu achten, dass das
Schälchen stets gesäubert wird und zwar täglich.
Die Tiere werden recht oft an Magen und
Verdauungsorganen operiert —- immer mehr von
TierärztInnen, auch hier bei uns in der Eifel und allgemein im
Kreis Euskirchen ohne Honorar.
Ich nehme seit über 17 Jahren frisch operierte,
untergewichtige und hinterbeinamputierte Igel bei mir auf
und habe ihnen ein eigenes Haus errichtet, mit Stroh, Heu
und Wasserstelle und genügend Licht.
Die Igel werden bei mir ausgewildert, wenn sie wieder gesund
sind. Hinterbeinamputierte Tiere können gut weiter leben, sie
erreichen ein normales Alter bei mir, wo es unmittelbar ans
Grundstück annähernd keine Straßen gibt. Vorderbeine kann
man nicht amputieren; wenn diese durch Verkehrsunfälle
oder Mähroboter abgerissen oder stark verletzt sind, werden
die Igel durch die TierärztInnen eingeschläfert.
Seit einigen Jahren werden zu den Tierärzten vermehrt Igel
gebracht, die dem fast lautlosen Mähroboter in der Nacht
zum Opfer gefallen sind.
Ich beobachte auf meinen Kontrolltouren durch die Ortsteile
in der Dämmerung vermehrt Mähroboter. Sie werden nicht
nur den Igeln sondern auch Kröten, Fröschen und anderen
zum Teil seltenen Kleintieren wie dem Siebenschläfer, dem
Gartenschläfer und botenbrütenden Vögeln zum Verhängnis.
Auch die Nahrung dieser Tiere (Insekten, Schnecken, etc.)
wird vernichtet.
Viele Igel würden auch noch leben, wenn Autofahrer ihnen
ausweichen; nicht selten beobachtet man vor allem junge
Autofahrer, die anscheinend mit Absicht Igel überrollen.
In unseren Breiten heißt es ab Dämmerung zum Wohle
unserer Tiergeschwister : freiwillig 70 km/h oder besser noch
50 km/h.
Ich werde mich hier und jetzt nicht aufs Bitten verlegen.
Immer weniger Menschen haben Verstand, das ist alle Tage
feststellbar, aber der Restverstand dürfte reichen, dass sie
meiner A u f f o r d e r u n g folgen, die Mähroboter
keinesfalls nachts am besten gar nicht einzusetzen.
Mähroboter wie Laubbläser sind ein Ausdruck der Dummheit
der Menschheit und zu nichts nutze. Sie sind ausschließlich
schädlich für die Natur.
Rechtsgelehrte streiten sich darüber, ob bei durch nächtliche
Mähroboter ausgelöste Verletzungen von Igeln ein Grund
sind, gegen die Betreiber Anzeigen wegen Tierquälerei zu
erstatten.
Einen Versuch ist es wert, ich werde es ab jetzt immer wieder
machen.
Die Laubsauger töten zwar Insekten und Kleintiere, besonders
die Brut der nützlichen Marienkäfer, aber eine Strafanzeige
ist noch ohne Erfolg.
Wenn wir schon keine Lehren aus der Flut 2021 gezogen
haben (wir versiegeln munter weiter Flächen vor Häusern, gar
auf Friedhöfen), so sollten wir doch verinnerlichen wie
wichtig für uns die Tiere von der Biene bis zum Fuchs sind.
Findet jemand Igel und will oder kann sie nicht selbst
durchbringen, bei mir ist stets ein offenes Haus. Sie dürfen sie
bringen und ihnen sogar einen Namen geben.
Nachtrag vom 07.10.2024:
Die deutsche Großstadt mit der größten Unfähigkeit, ihrem Schmutz allerorten und der großen Rattenplage und vielen Beanstandungen von BürgerInnen und TouristInnen nur ansatzweise fertig zu werden, ist einmal das Vorbild in ganz Deutschland. Der Stadt Köln hat mit Wirkung vom 01. 0ktober 2024 die Verwendung von Mährobotern in den Stunden der Dunkelheit verboten und begründet dies explizit mit dem Schutz der Igel und der Kleinlebewesen.
Deshalb hier und jetzt einmal ein hohes Lob! ——- Die Stadt Düsseldorf erwägt dem Vernehmen nach, in Kürze diesem Beispiel zu folgen.
Es ist eine Schande, dass diese Drecksdinger erlaubt sind.