Die Liparischen Inseln – bereisenswert und immer noch ein Geheimtipp

André und ich sind mit unserer Freundin Marlene Mitte April 13 Tage auf den Liparischen Inseln gewesen. Für mich war es das dritte Mal, für die beiden das erste Mal.

Die Liparischen Inseln liegen nördlich von Sizilien. Der Archipel besteht aus sieben Inseln, die wir allesamt gesehen haben.

Der Tipp für die Anreise lautet:

Flugverbindung von Köln-Bonn nach Catania, gut zwei Stunden Flug. Der Flughafen liegt nahe an der Stadt. Catania ist sicher die schönste der großen Städte auf Sizilien.

Wir fanden ein schönes Hotel, preiswert, sauber, freundlich, im Stadtzentrum gelegen und rundum gut. Das Frühstück ist im moderaten Preis beinhaltet und wird nebenan in der Bar eingenommen. Es gibt ein Heissgetränk und ein pikantes oder süßes Teil zum Essen, beides frisch und gut. Man sitzt draußen und das zu einer Zeit, wo man von zu Hause noch hört, das Schnee gefallen ist.

Gegenüber ist ein sehr schöner Park, dem man wirklich eine gute Viertelstunde widmen sollte. Man kommt meist abends mit dem Flieger an; ein Taxi vom Flughafen zum Hotel kostet um die 35 Euro.

Am nächsten Morgen kann man sich durchaus noch zwei Stunden für die schöne Innenstadt nehmen. Nach dem Parkbesuch geht man zu Fuß an schönen Geschäften vorbei bis zum Domplatz. Man kann das auch abkürzen mit einer Busfahrt von 2 Haltestellen stadteinwärts.

Catania hat schöne Kirchen, einen Dom, in dem der große Vincenzo Bellini bestattet ist, sein Sarkophag trägt Noten einer seiner Opern. Catania ist sehr sauber und auch preiswert, am Domplatz ist der Café nicht teurer als in den Seitenstraßen. Dort findet man sogar Ansichtskarten für 0,10 Euro. Am Ende der Ringmauer ist ein weiterer Park, davor ist täglich Obst- und Gemüsemarkt.

Ein Hinweis auf das Hotel, das man über Booking.com oder aber direkt buchen kann. Es ist gut im Internet dargestellt:

http://www.etnasuiterooms.com/

Um die Mittagszeit holt man sein Gepäck im Hotel ab und ruft sich ein Taxi, das einen zum Busbahnhof fährt. Die Fahrt mit Bussen ist nicht lang, aber umständlich, denn man müsste zwei Mal umsteigen. Das Taxi bringt uns zur Ticketstelle; für rund acht Euro kommt man mit dem Bus bis Messina. Die Fahrt ist schön, weil sie durch eine schöne Landschaft führt und man den Ätna lange beobachten kann.

In Messina bleibt eine halbe Stunde zum Umsteigen (nur sonntags ist es eine volle Stunde). Dann kommt der Bus nach Milazzo, eine Stadt, die wesentlich schöner ist als Messina. Der Fahrpreis liegt etwa gleich und man wird gleich an der Bootsanlegestelle für die Schiffe nach Lipari abgesetzt. Die Schiffe dorthin gehen etwa stündlich, kosten für die einfache Fahrt rund 15 Euro und benötigen eine Stunde und 10 Minuten.

Lipari ist die Hauptinsel mit gut 12.500 Einwohnern, hat eine gleichnamige schöne kleine „Hauptstadt“ mit Fußgängerzone, die sich abends in eine Flaniermeile mit schönen Straßenlokalen verwandelt.

Auffällig ist sowohl in Catania als auch auf allen sieben Inseln die Sauberkeit. Täglich kommt die Müllabfuhr, täglich kommen Straßenkehrgeräte. Plastiktaschen sind dort mit 10 Cent schon länger gebührenpflichtig als bei uns. Man schreibt den Tierschutz groß; Tiere wie Hunde und Katzen haben es gut, selbst wenn sie auf der Straße leben. Die Natur ist intakt, der Agritourismo blüht.

Lipari ist bekannt durch den Obsidian, den man sammeln darf und leicht findet, nämlich an den Stränden in den Dörfern. Es wird viel Schmuck aus Obsidian angeboten, durchaus erschwinglich. Der Stein hat mit dem vulkanischen Ursprung aller Inseln zu tun.

Zu den Unterkunftsmöglichkeiten drei Vorschläge:

a) Hotel

Da kommt das Gepardo (Ozelot) in Frage. Es ist in kleine Häuser mit je zwei Appartements unterteilt, hat einen großen Pool und schöne Gartenanlagen. Googelt es, wenn’s fürs Portemonnaie passt, dann durchaus empfehlenswert. Ich habe 2003 dort mit meiner großen Gruppe gewohnt.

b) B & B

Wir haben ein traumhaftes B & B gefunden und dort bei der Meisterköchin Angelina gespeist.

Das Haus, genannt die „Villa Angelina“ liegt 4 km von Lipari-Stadt entfernt und kann mit dem Bus erreicht werden, der auf Zuruf hält, sowohl beim Aussteigen als auch beim Einsteigen. Es gibt ein wirklich sehr schönes Doppelzimmer mit einem großen Bad und einer überdachten Terrasse und einer zusätzlichen Sonnenterrasse, dazu einen herrlichen Garten mit einem ebenso herrlichen Ausblick, nämlich einen über die Hügel bis zum Meer. Die Preise sind moderat, wenn man toll, frisch, gut gekocht, rundum zufriedenstellend speisen möchte, einfach Signora Angelina Bescheid sagen, dann gibt’s abends für vielleicht 25 Euro ein tolles Menue. Mann, kann die Frau kochen!!

Angelina hat die Telefon-Nr. 00390909822244, spricht aber leider selbst nur italienisch. Ihr Sohn ist Architekt und wohnt nebenan, bei einer evtl. Buchung reagiert er auf eine Mail. Einfach mal B & B – Villa Angelina googeln.

c) Ferienappartement

Schon 1992 war ich auf einer Rucksackreise durch Italien von Nord nach Süd in den Appartements von Bartolo Villini, einem Tausendsassa, den man auf der ganzen Insel kennt. Er kennt und weiß alles und hat seine Wohnungen auf Vordermann gebracht. Man bekommt ein Appartement mit einem Doppelbett, einer Küchenzeile, einem kleinen Balkon und einem ganz ordentlichen Bad für 35 Euro die Nacht im Frühling in der Vorsaison oder im Herbst, der Hochsommer bringt Lipari bis 40 Grad, für niemanden begehrenswert und schon gar nicht teurer als im Frühling und schon gar nicht, wenn die herrlichen Frühlingsblumen verdorrt sind.

Bartolo hat auch eine schön gestaltete Dachterrasse von ca. 100 qm. Sie ist halb überdacht für zu heiße Sonnentage und Regentage. Die andere Hälfte ist schön bestellt mit Tischen und Sesseln und Sonnenliegen. Man kann auch dort Wäsche trocknen. Der Ausblick ist schön; man kann fast ins Meer spucken.

Aber alle Dinge haben eine zweite Seite: abends um 22 Uhr und morgens um 6 Uhr legt eine Autofähre an und lässt die Motoren lange laufen, schon ein wenig laut, geruchsbelästigend und auf Dauer nervig. Näheres: Einfach Bartolo Villini googeln und bei Anfragen oder Buchung sich auf Heinz Höver berufen.

Auf Lipari gibt es insgesamt mindestens drei Agritourismo, die allesamt tolles Essen – sehr, sehr gut und preiswert – anbieten. Man zahlt für eine Vorspeise aus ca. sieben Zutaten, für eine Pasta mit frischen Zutaten vom Haus und vom Garten, einen Liter Vino della Casa und einen Café weniger als 20 Euro pro Nase.

Das schönste Agritourismo heisst Tivoli und liegt an der Endhaltestelle der Buslinie in Quattropani in der Via Quartara 17. Man kann auch dort wohnen. Das Haus ist wie die Aussicht auf die Insel Salina wunderschön (siehe Foto). Die Terrasse möchte man bei diesem Ausblick gar nicht mehr verlassen.

Die Tel. Nr. lautet 333 1942649, und erreichbar sind die Leute dort unter www.agriturismolipari.com und info@agriturismolipari.com

Zwischen zwei oder drei Bussen kann man entspannt tafeln!

Auf der Busstrecke liegen weitere zwei Agritourismo, die gelobt wurden, für die wir aber nicht die Zeit fanden, sie auszuprobieren.

Die Insel hat eine Festung mit sehr sehenswerten Museen, die einfach ein „Muss“ sind. Der Ausblick von dort ist schön. Es gibt zwei Häfen auf der Insel, einen für die Fähre und den Linienverkehr und den Hafen Marina, ca. 9 Gehminuten von dem ersten weg, für die Schiffe, bei denen man Inselausflüge bucht. Im Hafen Marina sitzt man übrigens auch schön mit Aussicht auf die Festung.

Von Lipari aus kann man die anderen schönen Inseln des Archipels erkunden; eine jede hat ihren eigenen Charakter:

Salina

Wir empfehlen, das Linienboot zu nehmen. Man kommt an im Hafen Marina und erkundet das kleine Örtchen. Die Einkaufsstraße ist abwechslungsreich, es gibt auch einige gute Restaurants. Stündlich fährt ein Bus. Wir haben uns für das Ziel Malfa entschieden. Der Ort liegt hoch und bietet eine schöne Aussicht. Der Kirchenplatz ist schön gestaltet und Einkäufe im Bauernladen sind auch möglich.

Die Liparischen Inseln und insbesondere Salina liefern 80 % der Welternte an Kapern. Die Blüten sind wirklich sehr schön und werden geerntet, das sind dann die Kapern, die wir kennen. Lässt man die Frucht reifen, entsteht daraus der Kapernapfel, aber vier Mal so groß wie der, den wir kennen. Ein „Insalata capari“ ist etwas ganz feines und mit den Kapern von unseren Königsberger Klopsen nicht vergleichbar.

Verlässt man den Hauptplatz, wendet man sich zur Rechten und geht dann in die erste Straße links, etwa 200 m weit. Man findet dort das Ristorante/die Trattoria und Pizzeria „A‘ Lumeredda“ mit einem schönen, kühlen Gastgarten und findet einen der beiden Besitzer, der sehr gut deutsch spricht. Die Gerichte sind schmackhaft, nicht zu teuer – insgesamt einfach klasse! Ein schöner Ort, um voll und ganz zu entspannen. Im Gastgarten sind die weißen Wände schön mit Caperi-Blüten bemalt. Nur vom Nachtisch sollte man die Finger lassen, die Preise dafür sind unverhältnismäßig hoch.

Man nimmt den Bus zurück und nimmt das passende Schiff nach Lipari; vielleicht ist auch noch Zeit für einen Café im Hafen, bevor das Schiff kommt.

Immer darauf achten: es ist gut möglich, dass einem ein oder zwei Schwärme Delphine begegnen, man sollte die Kamera für ihre schönen Sprünge bereit halten. Um die Inseln herum leben auch große Meeresschildkröten, die einem durchaus begegnen können. Man hat den Eindruck, dass sie erst abtauchen, wenn alle ihre Fotos haben. Die Tiere haben durchaus Längen von 70 cm.

Hat man soviel Urlaub, dass man eine Insel zwei Mal besuchen kann, dann sollte es Salina sein. Man fährt dann aber zur zweiten Anlegestelle nach Rinella. Der kleine Fischerort ist verschlafen, hat eine Bar, wo man auch Kleinigkeiten essen kann und eine Tafel, die daran erinnert, dass die große Anna Magnani dort einen Film gedreht hat. Wer Einsamkeit und Erholung sucht und der Gesundheit etwas Gutes tun will, nimmt sich eine der ca. fünf Ferienwohnungen, preiswert, ohne Geräusche, nur das Meeresrauschen!

Es gibt wundervolle Keramik in einem großen Laden, der einen ernsthaft in Versuchung führen kann, einen schönen mit Keramikbildern gekachelten Tisch für die Terrasse zu kaufen.

Von diesem Laden aus geht der Bus nach Malfa durch zwei kleine Dörfchen und eine schöne Landschaft, der Ausblick ist atemberaubend! In Malfa kann man, wenn’s einem dort gut gefallen hat, nochmal ein, zwei Stunden unterbrechen, um nach nach Marina zurück zu kehren und das Schiff zu nehmen.

Vulcano

Der gleichnamige Vulkan ist 1888 zuletzt echt aktiv gewesen, raucht aber seitdem immer weiter. Man kann ihn besteigen, es gibt einen Wanderweg, allerdings in praller Sonne mit einem heftigen Höhenunterschied. Man braucht knapp zwei Stunden bis oben. Der Krater ist umgeben von ca. 10 m gelber Schwefeldecke. Die Schuhe können daran schon ihr Ende finden!

Der Schwefel des Vulkans ist auch im Ort Vulcano zu finden. Die Einheimischen sagen „Gut für die Gesundheit, schlecht im Geruch und immer staubig!“. Der Ort hat ein Schwefelbecken, in dem man sich suhlen kann. Der Schlamm tut dem Körper gut. Bei ernsthaften Knochen- und Gelenkproblemen muss man allerdings mindestens vier Wochen täglich zweimal 15 Minuten baden. Mehr als 15 Minuten sind nicht erlaubt, weil sonst der Kreislauf gerne schlapp macht. Man „duscht“ ab 10 Meter weiter im Meer, das an dieser Stelle heiße Quellen hat und einfach auch noch einmal gut tut.

Luigi, nicht zu verfehlen im Ort, deutsch sprechend, vermietet Autos und zwar ganz besondere: umgebaute 2CV, nun offene Kastenwagen für bis zu vier Personen. Der Wagen hat natürlich Revolverschaltung und ist nicht der schnellste. Muss er auch nicht, denn es gibt nur zwei Straßen auf Vulcano. Man richtet sich nach der Ausschilderung „Aussichtspunkt“, der seinen Namen wahrlich verdient hat, kann unterwegs einen kleinen Friedhof oder ganz oben die sehr modern gestaltete Kirche sehen. Es gibt ein Denkmal für die Soldaten von Vulcano aus dem II. Weltkrieg: es waren nur zwei!

Will man auf Vulcano essen, dann empfiehlt es sich auf dieser Tour, es gibt drei Restaurants, günstig und gut, um Klassen besser als unten im Ort. Die vulkanische Herkunft nimmt der Besucher intensiver wahr als auf Stromboli!

Panarea

Es war einmal die größte Insel des Archipels, Vulkanausbrüche des Stromboli vor tausenden von Jahren haben sie zur kleinsten gemacht. Von ihrer alten Fläche sind zwei bizarre Inselchen verblieben, die heute nicht dem Menschen, sondern seltenen Meeresvögeln zum Brüten dienen. Ein tolles Fotomotiv, denn man kommt ganz nahe heran.

Die Insel wird apostrophiert als Insel der „Reichen und Schönen“, na ja, Isabella Rosselini und ein paar Fußballstars, früher wohl auch Michael Jackson, hatten hier ihre Refugien, waren aber nur in den warmen Monaten hier. Durch diese Umstände ist die Insel teurer als die anderen.

Man kann auf ihr wandern über Klippen zum zweiten Dorf der Insel. Unterwegs begegnet einem an höchster Stelle des Ortes eine Kirche. Wenn man genau hinschaut und -hört, dann merkt man, dass in ihr viele Spatzen ihre Nester haben, sympathisch!

Der Ort hat schöne Häuser und gute, etwas teurere Lokale, teils mit Traumaussichten auf den Terrassen. Aber ganz besonders ist der Friedhof. Hier liegt der seinerzeit weltälteste Mensch begraben, der 1947 im 111. Lebensjahr gestorben ist.

Panarea gefiel uns so gut, dass wir es zwei Mal besucht haben.

Stromboli

Die Insel kennt nun wirklich jeder, auch der, der noch nichts von den Liparis gehört hat.

Sie liegt eine halbe Schiffs-Fahrstunde von Panarea entfernt. Der Stromboli ist ununterbrochen aktiv, an neun von zehn Abenden sieht man ihn spucken, wenn man in der Dämmerung oder im Dunkel um die Insel fährt. Bis vor einigen Jahren war es möglich, den Krater selbst zu erwandern.Das führte zu Unfällen im Dunkeln, durch Picknicks zu einer Rattenplage und ist abgeschafft. Man kommt hoch, aber nur mit einem Führer, den man nicht im voraus bestellen muss. Es ist früh genug, wenn man mittags oder nachmittags einen sucht und bei ihm bucht.

Der Ort ist nicht besonders schön, die Speisemöglichkeiten eher mittelmäßig. Inmitten des Ortes erinnert eine Tafel daran, dass hier der Film „Stromboli“ gedreht wurde und die Romanze zwischen Rosselini und Ingrid Bergmann begann. Am Ende der Insel liegt der Friedhof, etwas verwildert, ein tolles Fotomotiv mit dem Meer im Hintergrund.

Stromboli sollte man gesehen haben, aber die Schönheit von Salina oder Panarea erreicht die Insel nicht.

Alicudi

Die Insel liegt am weitesten entfernt von Lipari. Einen Besuch verbindet man mit dem Besuch der Insel Filicudi.

Alicudi hat rd. 100 Einwohner, es gibt keinerlei Fahrzeuge, der Müll wird mit dem Schiff abgeholt. Die Insel kennt keine Wege, nur Treppen. Transportmittel sind zwei, drei Esel. Es gibt eine Bar und ein Lebensmittelgeschäft auf der Insel. Die Insel hat im II. Weltkrieg von ihren wenigen Einwohnern 14 verloren. Es gibt zwei Kirchen, na ja, offensichtlich wichtiger, als von den Touristen Einnahmen durch ein Restaurant zu erzielen! Den Friedhof hätten wir gern gesehen, aber er liegt einfach zu hoch, es sind Bergsteiger-Qualitäten erforderlich. Die Einwohner bieten an ihren Häusern Obst und Caperi an, preiswert und von einer Güte, die ihresgleichen sucht.

Ich habe Zitronen gekauft, sie sind nicht gedüngt und pestizidfrei. Mit Schale und Inhalt habe ich unter Hinzunahme des Zitronenlikörs Limoncello eine köstliche Konfitüre hergestellt. Die Insel ist arm und liegt immer in der prallen Sonne.

Eines ist noch berichtenswert: jeder Einwohner, alt oder jung, hat seinen Sarg zu Hause. Im Falle des Todes dauert die Anlieferung eines Sarges 10 Tage, und das geht bei der Hitze nicht. Es ist schon katastrophal, dass der Verstorbene in diese Wahnsinnshöhe getragen werden muss.

Hier ist ein Wort zu dem unseligen Padre Pio erforderlich. Trotz ihrer Armut hat die Insel wie alle anderen Inseln und fast jedes Dorf auf Sizilien dem Typen eine Bronzestatue in Überlebensgröße errichtet auf einem Areal, das größer ist als jeder Kinderspielplatz. Dieser Mensch nervt einen, zumal wenn man weiß, dass er nach den Historikern und auch zwei Päpsten (Johannes XXIII. Und Paul VI.) ein „Scharlatan und Lügner“ war. Bei allem Verständnis für eine unkritische Hörigkeit zur katholischen Kirche: es wirkt dies alles dumm und geistig betont einfach. Wir waren nicht in der Lage, für diese Mätzchen Toleranz aufzubringen.

Filicudi

Auf Alicudi verbringt man meist eine gute Stunde, dann geht es zu der eine halbe Stunde entfernten Insel Filicudi. Sie ist schön, rau schön!

Es gibt ein paar Orte, viele Schafe und auch ein paar Autos. Kommt man am Hafen an, stehen schon Privatautos Einheimischer dort, um für 8 Euro je Person eine Inselrundfahrt anzubieten. Die ist es eigentlich nicht, weil keine Straße ganz rund führt, vielleicht 2/3, dann wendet man wieder. Die Aussichten sind traumhaft. Für 5 Euro wird man auch in den nächsten, ca. 4 km entfernten Ort gefahren, wo es ein gutes, sehr großes Lokal gibt. Man vereinbart eine Uhrzeit und wird dann wieder abgeholt, alles in den 5 Euro einbegriffen. Filicudi hat um die 800 Einwohner.

Zwischen Alicudi und Filicudi steht ein 75 m hoher Felsen. Der wird bei der Schiffsfahrt von ganz nahe besichtigt und natürlich fotografiert. Die Insel Filicudi hat wie Lipari auf der nicht bewohnten Seite viele, ganz viele schöne Grotten, die es eine jede mit der blauen von Capri aufnehmen können.

Die Inseln haben im April bis zu 28 Grad aufzuweisen, über 20 Grad liegt man fast immer. Die Inseln heißen auch Isole Eolie, will heißen, Inseln des Windes. Wind gibt es oft, meist warm, aber auch manchmal abends ganz kühl. Eine Strickweste sollte daher immer im Gepäck sein. Sie ist auch auf den Schiffen erforderlich, wenn man gerne oben und damit draußen sitzt.

Die Liparis haben deutlich weniger Arbeitslosigkeit als Sizilien, das liegt am Tourismus, der aber keineswegs störend empfunden wird. Die Inseln können schon noch eine Menge Leute vertragen.

Deshalb empfehlen wir eine Reise dorthin, sie ist etwas Individuelles in unberührter Natur, die Menschen sind sehr liebenswürdig und haben es verdient, dass man etwas Geld dort lässt. Ein Geheimtipp in Europa, der in eine heile Welt bringt, Genuss verspricht und nichts mit Massentourismus zu tun hat.

Wenn man dergleichen mag, sollte man auch einmal die Tremitis vor Bari googeln. Viel kleiner, aber mit ähnlich guten Voraussetzungen!

Also: lesen, nachdenken, planen, 2017 in die Tat umsetzen!

Viel Spaß bei alledem

André und Heinz

 

0 Kommentare

Einen Kommentar abschicken

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert