Ist ein Tier weniger wert als ein Mensch?

Eine philosophische Betrachtung, Tierleid und Tierfeindlichkeit unserer Tage, Ratschläge zur Umkehr

An dieser Frage arbeiten sich seit Jahrhunderten Philosophen und Denker ab. Vorweg mein Ergebnis jahrelangen Nachdenkens: Die Lebewesen Mensch und Tier haben denselben Stellenwert!
Ich befinde mich damit in Gesellschaft großer Gestalten wie Schopenhauer, Tolstoi, M. Gandhi, Albert Schweitzer, Theodor Heuss.

Der Unterschied zwischen den beiden Lebewesen – Geschwistern ist der, dass dem Menschen die Sorge für das Tier obliegt.Diese nimmt er in unseren Tagen nicht nur mangelhaft,sondern frevelhaft wahr.

Den Philosophen sei auch weiter vorbehalten, diese Fragen zu diskutieren und den Menschen nahe zu bringen.Das Diskussionsrecht spreche ich allerdings Religionsführern und Religionswissenschaftlern ab. Sie sind von vorneherein darauf festgelegt, dass das Tier dem Menschen zu dienen habe. Nur in ganz, ganz wenigen Ausnahmefällen und bei den Weltreligionen nur im Buddhismus haben die Tiere Fürsprecher.

Der Homo sapiens überlebte nur, weil er Tiere jagte. Es ist nicht überliefert, ob er sie auch quälte. Verschiedenen Quellen entnehme ich, dass dies eher nicht der Fall ist.

Aber die Religionen aller Art schließen die Qual des Tieres mit ein. Zwar erscheint im Beichtspiegel für Kinder der katholischen Kirche noch die Tierquälerei als (lässliche, also kleine) Sünde, aber im Katechismus von Ende der 1990er Jahre, verantwortet von J. Ratzinger, finden wir keine nennenswerten Stellungnahmen zugunsten des Tieres. Ein ganz besonderer Feind der Tiere war Woijtila, der „Heilige“. Er befürwortete sowohl qualvolle Tierversuche als auch die Fleischindustrie und erkannte dem Tier keinerlei Rechte zu, wie sie dem Menschen eigen sind.Das Tier ist ausschließlich da, dem Menschen zu dienen.“ Das disqualifiziert ihn als Menschen und Kirchenmann auf immer. Dazu kann man ihm auch bescheinigen, dass er die Hl. Schriften nicht ausreichend kannte.

Das Christentum, insbesondere die katholische Kirche, kann ja auch die Tier- und Menschenrechte nicht gleich setzen. Nur beim Menschen ist mit in meinen Augen von Menschen erfundenen Begriffen wie Erbsünde, Sünde, Schuld, Strafe, Hölle, Vorhölle für ungetaufte Kinder (2005 sang- und klanglos ohne Entschuldigung „abgeschafft“- brachte wohl nicht mehr genug ein!), Fegefeuer, Hölle und dergleichen zu punkten. Alle diese Begriffe sind über die Jahrhunderte mit höchsten Einnahmen verbunden, die das Tier natürlich nicht leisten kann.

Der Islam und das Judentum drücken auf die öffentliche Meinung, die im Thema Tierqual mit Mehrheit gegen sie ist, auf die Politik und erreicht immer wieder Ausnahmen für das betäubungslose Schächten von Tieren. Ein Frevel, ein Gesetzesbruch sogar ein Verfassungsbruch, und ein sehr krauses Religionsverständnis! Die Zulassung mannigfacher Ausnahmen beim Schächten bricht auch und gerade die Verfassung, die den Tierschutz zum Staatsziel hat.

Mit einem gut durchschnittlichen Verstand werde ich es nie verstehen, dass Gläubige aller Art uns andere damit belästigen, dass sie ihrem Gott mit Ess- und Kleidungsvorschriften huldigen. Einen Akt der Intelligenz vermag ich darin nicht zu erkennen. Ein Leuchtturm der Konsequenz ist Belgien, das vor wenigen Wochen das betäubungslose Schächten ohne jegliche Ausnahmen verboten hat.

Ich gehöre nicht zu den Menschen, die es bedauern, wenn in der Septemberhitze im Ramadan hunderte von alten und Schwachen, wie in Pakistan geschehen, wegen ihres Fastens sterben. Betrachtet man diese schwachsinnige und durch nichts zu rechtfertigende Haltung, dann kann man sich auch vorstellen, dass die Haltung gegenüber dem Tier nicht von Verständnis getragen ist.

Kommen wir zum Tierleid unserer Tage.

Ich, Jahrgang 1952, kannte noch einen „normalen“ Fleischkonsum, das heißt: Fleisch einmal die Woche. Ich kannte eine einigermaßen tiergerechte Haltung. Sie unterschied sich vor allem dadurch, dass die Tiere von April bis November auf Weiden waren. Ich erinnere mich gut, dass auch die Durchschnitts-Oma ein Schwein oder eine Ziege hatte, oft mit emotionaler Haltung zum Tier.
Aber meiner Meinung nach waren die Bauern seltenst tierfreundlich. Ich verweise auf den Hofhund, der nichts anderes kannte, als das grausige Schicksal, an der Kette zu liegen. Ich erinnere an die Katzen, die von der (oft frommen) Bäuerin kurz nach der Geburt an die Wand geworfen oder in einem Eimer ertränkt wurden. Ich habe es selbst oft gesehen. Frösche, Mäuse, Schnecken aus dem Nest gefallene Vögel, hat man zertreten. Spatzen riss man die Köpfe aus. Keine Silbe von alledem ist gelogen! Für Spatzenköpfe gab es bei den Behörden 10 Pfennige, für tote Mäuse fünf Pfennige.

Zum Pferd, zur Kuh, zum Schwein, war man einigermaßen ordentlich, aber bei den Tieren, die nicht „nützten“, Hund, Katze, Vogel, war man eher zur Tierqual als zum Tierschutz geneigt. Man ließ sich in der Sonntagsmesse vom Herrn Pfarrer Sonntagsarbeit im Feld genehmigen, warf aber vor dem Gang oder der Fahrt zum Acker noch schnell ein paar Kätzchen tot. Christen oder fromm sind diese Menschen nie gewesen, das habe ich schon als Kind empfunden.
Dann kamen die vielen Milchpansch-Skandale der 1960er Jahre. Man verlangte von seinen Tieren immer mehr Milch, wenn das nicht erreicht wurde, bekamen sie nicht wie früher ein Gnadenbrot, sondern traten den vorzeitigen Weg zum Schlachthaus an. In meinem Heimatort wurden etliche Bauern des Panschens überführt und bestraft. Heute wird das Kalb von seiner Mutter sofort getrennt, man gönnt den beiden nicht ihre Beziehung und dem Kalb nicht die Milch. Kein Vergehen, ein Verbrechen.

Es kam die Verlängerung der Stallzeiten, die Wiesen wurden für Raps und Mais umgedreht, es kam die künstliche Besamung, das horrende Auftragen vieler Gifte auf die Äcker. Dort liegt der Beginn des Vogelsterbens.
Es gab noch keinen PC, keine Petitionen. Durch eine rigide Landwirtschaft, Überproduktionen, die Steigerung der Grasschnitte von zwei auf fünf und bis heute auf sieben, schädigte die Natur.
Es begann eine schleichende Qual der Nutztiere und der Wildtiere und ein nie gekannter Frevel an der Natur, die in unseren Lebenstagen in der Verwendung von Glyphosat und Gülle in unverantwortbaren Mengen gipfelt. Wer hätte seinem Kind in den 1950er Jahren ein Tier geschenkt und es danach wenig beachtet und es dann auf Autobahnparkplätzen ausgesetzt? Heute ein Kavaliersdelikt wie Hundevergiften und Fallenstellen!
In den Schlachthäusern findet ein millionenfaches Leid statt, dass jedem der es sähe, sein Billigschnitzel am Grill im Halse stecken ließ. Wir können die Schlachthöfe benennen, die an Betäubungsmittel sparen, die bereits ein Schwein teilen, das noch lebt. Es geschieht —- NICHTS!

Wir dulden Minister wie Ilse Aigner und Christian Schmidt, die der Fleischlobby zuliebe bekennen, dass sie aus Überzeugung dem Schreddern von 43 Mio. Hähnchen im Jahr zustimmen! Verfassungsbrecher, Straftäter.
Kann mir vielleicht auch nur ein Einziger meiner Leser von einer Predigt berichten, die dergleichen anprangert mit deutlichen und eindeutigen Worten?
Wir essen nicht, wir fressen Tierbabys! Wer ist nicht alles charakterlich so verkommen, dass er Lämmer, Spanferkel, Kälber und dergleichen Tiere ohne Lebenschance isst! — nein frisst! „Oh, wie süß“ gilt für den eigenen Hund, Kätzchen, Meerschweinchen und Kaninchen, aber für die „Nutztiere“ solange, bis man Appetit auf die Kleinen hat. Doch wohl pervers?


Wer nimmt nicht alles von biederen, braven oder frommen Bürgern das perfide Wort von der „Fleischindustrie“ in den Mund! Fleischindustrie ist für mich das Dauer-Unwort jeden Jahres!!
Gut nur, dass die Natur sich wehrt. Nicht nur die Freude bei jedem Tierschützer, wenn mal ein Jagdhund aus Versehen den Jäger abschießt statt der das trächtige Reh!
Nein, auch jede Vogelpest, alle Keime sind menschengemacht durch Tierhaltung. Es sterben mehr als 25.000 Menschen am multiresistenten Keim allein in Deutschland, ein Vielfaches der Verkehrs-, Drogen- oder Gewaltopfer!
Wir verwerten viel mehr Antibiotika bei den Tieren als in der Humanmedizin. Die Fleischfresser bekommen also mit dem Keim genau das, was sie beim Nachdenken hätten erwarten müssen. Mir erschließt es sich nicht, wieso nicht eine öffentliche Diskussion im Gange ist, die sich mit Keim, Antibiotika, Tierhaltung und damit Tierschutz beschäftigt. Es geht nach dem Motto „weiter so“ und das bezahlen viele Menschen mit dem Leben, allerdings auch viele Tiere, wenn sie beim Auftreten einer Seuche zu Hunderttausenden gekeult werden.

Seit 1892, also seit 125 Jahren gibt es in Deutschland den Vegetarierbund, der noch vor 20 Jahren belächelt wurde.
Seinen Aussagen vertrauen viele Menschen in unserem Land und so wissen wir, das 10 % der Deutschen vegetarisch und 1 % vegan leben. 40 Mio. Leute in Deutschland geben an, in den letzten Jahren den Fleischkonsum erheblich herunter gefahren zu haben. Jeder, der sich diesen Menschen für eine der Arten anschließt, vermindert Schlachthöfe und Tierleid in Schlachthöfen und tut nebenbei etwas für seine Gesundheit. Fleischlos lebende Menschen sind entschieden gesünder! Aus eigener Erfahrung kann nur schwärmen von meinen guten Blutwerten, entstanden durch fast fünf Jahre radikales Zurückfahren von Fleischgenuss.

Ich finde es ganz wichtig, vor Wahlentscheidungen die Aussagen der Parteiprogramme zum Tier zu lesen; dazu passt dann auch, ob man endlich Passagen findet, die Religionen und Staat wenigstens endlich grundgesetzmäßig trennen.
Interessant ist die sich neu gründende Partei der Humanisten, die im September 2017 zur Bundestagswahl antritt und eben diese Ziele in den Mittelpunkt ihrer Programme stellt. Einfach mal googeln!

Kommen wir zu den wieder neu die Straßen füllenden Pelzmäntel.

Alle Tierschützer hatten geglaubt, dieses Übel sei kurz vor der Ausrottung. Höchstrichterliche Entscheidungen verboten noch 2016 Nerzhaltung in Käfigen, ganze Pelzfarmen wurden von Gerichten geschlossen. Es wurde bekannt, dass die meisten in Europa getragenen Pelze in China und anderen fernöstlichen Ländern von lebendig gehäuteten Tieren gewonnen werden; das soll der „Qualität“ dienen. Besonders der Pelzhändler Bogner soll im Verdacht stehen, mit Pelzen dieser Art die Kunden zu bedienen. Man lese seinen Rechtsstreit mit der Tierschutz-Organisation P.E.T.A. nach!
Jedenfalls gehören Pelzträgerinnen an den hohen Kirchenfeiertagen, wo sie mit diesen neuen Kluften, aus gequälten Tieren gewonnen, in der Christmette oder dergleichen erscheinen, lautstark aus den Kirchen gewiesen.
Ich habe ein probates Mittel gefunden, Pelzträgerinnen nachhaltig zu verschrecken: mit einer Begleitperson gehe ich in Fußgängerzonen hinter diesen Damen und überlege dann laut mit meinem Tierschützer neben mir redend, ob wir denn aus dem Sprühfläschchen Gülle oder gelbe Neonfarbe sprühen. Köstlich, wenn dann das Gekreische losgeht und auf offener Straße lautstark diskutiert wird. Und: es ist keine strafbare Handlung, wir reden ja nur und tun nichts – schon im eigenen Interesse nicht!

Nehmen wir das Leid der Kirmes- und Zirkustiere.

Seit etwa fünf Jahren setzen Tierschutzorganisationen und Privatpersonen immer häufiger durch, dass auf Kirmessen und Volksfesten keine Ponys mehr im Kreis laufen müssen, stundenlang, tagelang.
Seitdem ich auf Gut Aiderbichl bei Salzburg, wo ich Pate von mehreren Eseln bin, sehen musste, dass Ponys noch vier, sechs, acht Wochen nach ihrer Befreiung auf den Wiesen im Kreis laufen, engagiere ich mich ganz besonders für diese armen Tiere.
Auf den ganz großen Volksfesten waren Tierschützer und ich erfolgreich. Die schäbigste Niederlage bereitete uns der Rat der Stadt Rheinbach: unisono sprach man sich gegen ein Verbot der Ponys auf den beiden Jahreskirmessen aus, damit die Kinder „ihren Spaß“ ausleben dürfen! Arg arm, diese Politiker und Bürgermeister Stefan Raetz!
Im Zirkus werden Wildtiere wie Bären, Elefanten, Tiger, Leoparden in nicht artgerechten Gehegen gehalten, ständig transportiert und völlig gegen ihre Art abgerichtet. Der Zoologische Garten in Hannover wurde auch der Abrichtung beschuldigt und hat diesen Frevel auf laute Proteste hin eingestellt.
Es gibt einen potenten Politiker, der sich der Zirkus-Lobby verpflichtet fühlt: Volker Kauder, CDU. Er ist es, der vor allem den Zirkus Krone, der sehr prozessfreudig ist, unterstützt, indem er das Wildtierverbot nicht zur Beratung in den Deutschen Bundestag lässt. Sicher ein ganz starkes Argument gegen die GroKo!Wer einen Funken Anstand im Leibe hat, geht mit seinen Kindern weder in einen Zirkus mit Wildtieren noch lässt er es auf Ponys auf der Kirmes reiten —— und unterschreibt bitte Petitionen gegen Krone und Co.!!!

Widmen wir uns an dieser Stelle den Tierversuchen. Sie sind Ländersache, weil die Universitäten eben auch Ländersache sind. Daher werden sie sehr unterschiedlich gehandhabt. Von strikter Einhaltung einschlägiger Gesetze, bis zum Gesetzesbruch und der Forderung der nordrhein-westfälischen FDP im Landtagswahlkampf 2017 NRW, mehr Tierversuche, auch solche, die Tiere sehr quälen, zuzulassen.
Die Niederlande haben mittlerweile Tierversuche verboten und andere Länder in Europa haben sie weit mehr eingeschränkt als Deutschland. Aber es ist das alte Lied: ein Land, das durch Tierversuche mit einem Produkt voraus ist, hängt Deutschland auf dem Weltmarkt ab.
Ein vernünftiger Mensch wird nicht mehr zustimmen, dass Tiere für Kosmetikversuche gequält werden. Viele Tierversuche in der Humanmedizin sind verzichtbar, oft gar kontraproduktiv. Die Behörden in allen Bundesländern erteilen viel zu viele Genehmigungen für Tierversuche, wenn auch wenige eher die Zahl zurück fahren. Genehmigungen m ü s s e n immer einhergehen mit dem Respekt vor dem Tier, auch vor der Ratte oder der Maus. Unnötiges Leid darf nicht sein!

Im Zweifelsfall: immer nein zum Tierversuch! Die Öffentlichkeit ist in der Lage, viel mehr Druck auszuüben in diesem Thema und sollte es auch mehr tun!

Kommen wir zu einer anderen Perversion gegenüber dem Tier, der Jagd.

0,7 % aller Deutschen besitzen den Jagdschein, es werden Jahr für Jahr mehr, vor allem ist auffällig, dass viele Frauen den Jagdschein erwerben, aber auch sehr junge Leute, darunter ein hoher Prozentsatz Mädchen, verspüren die Lust am Töten. Zu ihnen gesellt sich, wie man lesen kann, auch der „großmäulige“ Westerwelle-Verschnitt Christian Lindner, der derzeit den Jagdschein macht, in guter Gesellschaft mit etlichen Bürgermeistern und Beigeordneten im Land! Was mag den armen Wild- und Versuchstieren in den nächsten Jahren in NRW bevorstehen?

Man suche auf Youtube oder beim deutschen Jagdverband das Video, mit dem der Verband wirbt. Eine junge Frau schießt ihren ersten Rehbock und gibt sich emotional und lässt den Zuschauer wissen, dass der erste Abschuss gefühlsmäßig für sie gewesen sei wie die Geburt ihres Kindes. Wer aber auch nur über einen Funken Anstand im Leibe verfügt, wendet sich angeekelt ab! — und ist mir mir der Meinung, dass diese „Jägerin“ doch eigentlich in die „Geschlossene“ gehört!

Bis ins 19. Jahrhundert hinein war die Jagd ein Privileg des hohen Klerus und des Adels. Der einfache Mensch war davon ausgeschlossen und wurde für Wilderei mit hohen Strafen belegt. Der hohe Klerus im Sinne von Fürstbischöfen ist erfreulicherweise Geschichte, aber der Adel, meist der verarmte, ist schon gern in Lodenjoppen dabei, abgewetzt und vielleicht von der vorherigen Generation geerbt. Aber auch Ärzte, Geschäftsleute, reiches Volk frönt der Jagd, nicht selten sogar der Großwildjagd und begeht strafbare Handlungen am laufenden Meter.

Was mich so sehr verschreckt, ist der hohe Anteil der Jägerinnen. Ich frage mich, wie eine Jägerin als Mutter ihrem Kind die Ehrfurcht vor dem Leben beibringt. Meine Sensibilität als Kind hätte mir mit einer jagenden Mutter Riesenprobleme eingebracht! Für mich sind diese Damen „Flintenweiber“ und nicht gerade achtenswert!

Wir halten also fest, dass rund 400.000 Menschen in unserem Land jagen (in den Niederlanden gibt es keinerlei private Jagd) und natürlich alle etwas vom Jägerlatein verstehen. Seit Urväterzeiten hat man keinem Stand weniger Wahrheitsliebe nachgesagt als diesem. Eine Tierschützerin aus dem Südkreis Euskirchen, schon betagt, meinte kürzlich „Der Jäger sagt die Wahrheit nur, wenn sie ihm aus Dummheit ‚rausrutscht“. Wie wahr!

Was haben wir Tierschützer an der Jagd zu kritisieren?

Zum einen ist es der Rest von Feudalismus, der verschiedene Ministerpräsidenten (es tut sich ganz besonders Volker Bouffier hervor), immer noch Staatsjagden veranstalten lässt; dabei sind auch Personen ohne Jagderlaubnis. Diese Jagden kosten den Steuerzahler im Durchschnitt jedes Mal ca. 40.000 Euro. Der Steuerzahler lehnt sie daher mit Mehrheit zu Recht ab. Jäger nehmen sich im Sinne alter Feudalität sehr viel heraus, treten ganz oft die Gesetze und vor allem die Ethik mit Füßen.

Besonders angetan hat es auch dem gewöhnlichen Jäger das Verhältnis zur Wahrheit. So werden z.B. die unseligen Hubertusmessen in der katholischen Kirche gefeiert, ein Tedeum der Lüge! Der historische Bischof Hubertus aus Lüttich hatte der Legende nach ein Erweckungserlebnis, als er bei der Jagd auf einen Hirsch traf, der ein Kreuz zwischen seinem Geweih getragen haben soll und fragte „Hubertus, warum jagst Du mich?“. Dieser soll fortan nie wieder ein Tier gejagt haben. Die katholische Kirche, Weltmeisterin im Verdrehen von Tatsachen, und die Jägerschaft, sicher Vizeweltmeister, verkaufen das bis heute als Patronat des Hubertus über die Jagd und die Jäger. Man feiert um den 3. November die Messen, eine Beleidigung für jeden nachdenkenden Menschen. Im vorigen Jahr habe ich vor dem Kloster Steinfeld zu dieser Verlogenheit eine Demo organisiert und verspreche, dass wir der Lügerei weiter Paroli bieten werden.

Wir stellen fest:

—- im Jahresdurchschnitt kommen in Deutschland ca. 25 Personen durch Jäger ums Leben, das sind Jäger und Treiber selbst, aber auch völlig unbeteiligte Personen. Mit den Tätern gehen die Gerichte ganz besonders sanft um, was stets zu Protesten und Petitionen führt. Hoch wird die Dunkelziffer bei Toten durch Jagdunfälle eingeschätzt, die durch Treibjagden ausgelöst werden. Einen sehr heftig diskutierten Fall gab es 2016 in der Eifelgemeinde Dahlem, als Hirsche, die in der Nähe gejagt wurden, in Panik einen sehr schweren Unfall auslösten.

—- bei Jagden soll nach vielen Erhebungen oft der Alkohol eine Rolle spielen. Es ist leicht zu beobachten, dass an kalten Tagen v o r der Jagd die Flasche mit dem „Klaren“ kreist.

—- in der Strecke dieser Winterjagden befinden sich immer noch Rebhühner, Fasanen, Hasen, alles Tiere, die wegen ihres geringen Aufkommens nicht gejagt werden sollten.

—- die Jäger haben bis 2015 tausende von Hauskatzen jährlich allein in NRW abgeschossen, es ist die Eifersucht auf Mitjäger. Ebenso trifft es den Fuchs, der in der Natur eine so wichtige Rolle spielt, dass er überhaupt nicht gejagt werden müsste. Er nimmt halt den Grünröcken Beute weg ….

—- das ist Anlass genug, ihn besonders grausam zu jagen. Volker Bouffier, der Tierfeind, hat gerade erst mit seiner grünen (!) Ministerin die Schonzeiten für Füchse, Waschbären und Marderarten aufgehoben. Das heißt, dass auch bei diesen Wildtierarten trächtige Tiere geschossen werden dürfen. Das hat wohl mit Ethik oder gar den Katholiban nichts mehr zu tun! Armin Laschet übrigens spricht sich auch dafür aus, dass Füchse und Marderarten keine Schonzeit bekommen, also auch trächtig geschossen werden dürfen. Dieser Mann vertritt „christliche“ oder ethische Werte? Doch wohl eher nicht!

—- die Bauten des Fuchses werden begast, auch wenn junge Füchse darin sind. Reines Mittelalter wie die Schlagfallen auch Totschlagfallen genannt , die von den Jägern in NRW, ganz besonders vehement im Kreis Euskirchen zurückgefordert werden. Das Tierleid durch diese Folter ist immens. Kirchen und Jäger stellen die größten Lobbyisten im Landtag von NRW, also sind die Tiere gegen einen minimalen Prozentsatz der Bevölkerung unethischen Menschen ausgeliefert.

—- der Fuchs wird dämonisiert von der Jägerschaft auf allen ihren Ebenen und mancher verantwortungslose Journalist druckt die Lügen ab. Dabei wäre es so leicht, mit ein paar Klicks seriöse Studien von wirklichen Fachleuten nachzulesen und bei durchschnittlichem Verstand schnell zu merken, welchen Lügen man aufgesessen ist!

—- die Jäger „kirren“ immer noch häufig an, das heißt Wildtiere werden angefüttert, damit man sie an Futterstellen besser abschießen kann. Besonders angetan von dieser Praxis sind Niederländer, die mangels eigenem Jagd“vergnügen“ in ihrem Land gerne Jagdgäste sind. Die Praxis, z.B. Fasanen in Gattern zu halten, um sie dann einfach mit „Jagdfreunden“ abzuschießen, wird sogar von Gerichten verboten.

—- der Prozentsatz der angeschossenen Tiere, die elendiglich sterben, wird auf 40 % geschätzt. Wer diesen Tieren hilft durch Tierarztbesuch oder Erlösung, macht sich strafbar. Sich um einen Jungfuchs auf seinem eigenen Grundstück zu kümmern, kann mit dreieinhalb Jahren Gefängnis bestraft werden. Zum Vergleich: Raser, die sich zum illegalen Autorennen auf Kölner Innenstadtstraßen verabreden und dabei eine Radfahrerin töten, bekommen eine Bewährungsstrafe!

—- es wird seit Herbst 2016 eine Vergiftungswelle von Greifvögeln beobachtet. Extrem hohe Zahlen hat der Kreis Heinsberg. Offen wird hinter den hinterhältigen Anschlägen die Jägerschaft aber auch die Bauernschaft vermutet. Selbst die Polizei äußert lautstark den Verdacht.

—- die Jäger schießen Krähen und Raben ab, obwohl dies nicht gestattet ist.

Die Europakommission hat 2016 beschlossen, „invasive Arten“ wie Waschbären, Minks, dunkelfarbene „amerikanische“ Eichhörnchen, Nutria und etliche Tiere mehr ausrotten zu lassen. Da am Tage nach dieser Entscheidung der Deutsche Jagdverband Steuermittel für diese Tätigkeit forderte, in einer Tonlage, die beispiellos ist, behaupte ich, dass hinter dieser Entscheidung ursächlich die Jäger-Lobby Europas, insbesondere die Deutschlands stand.
Die unzähligen Tierschützerproteste – vor allem gegen die Absicht, die Tiere mit Fallen zu töten – formiert sich innerhalb der Jägerschaften, die ja über sehr viel Geld verfügt durch ihre wohlhabenden Mitglieder Widerstand gegen die Tierschützer.

Nur mal rein zur Info stelle ich einen einzigen Absatz aus einem Hochglanzheft, nämlich Jagd, Wild, Natur, kurz: „Jawina“ ein:

Fallenfang ist tierschutzgerecht

Die Tierschützer unterstellen in ihrer Position, dass jagdliche Methoden wie etwa der Einsatz von Fanggeräten nicht tierschutzgerecht zu praktizieren seien. Dies ist schlicht falsch. Tierschutz hat einen hohen Stellenwert in der Ausübung einer ordnungsgemäßen Jagd. Die in Deutschland gängigsten Fallentypen hat der DJV erfolgreich nach internationalen Normen für eine humane Fangjagd (Agreement on International Humane Trapping Standards = AIHTS) prüfen lassen. Dazu gehören die Betonwipprohrfalle oder die Strack’sche Holzkastenfalle. AIHTS-geprüft sind ebenfalls Totfangfallen, wie Eiabzugseisen oder „Kleiner Schwanenhals“, die auf DJV-Initiative in Kanada getestet wurden. „Gerade die Fangjagd ist das effizienteste Mittel zur Reduzierung von dämmerungs- und nachtaktiven Raubsäugern wie Waschbär, Mink und Co.“, sagt Professor Jürgen Ellenberger.

Zur Information: Prof., Jürgen Ellenberger, Jahrgang 1960, ist Vizepräsident und Richter am Bundesgerichtshof mit Schwerpunkt Börsenrecht, er ist CDU-Mitglied und Mitherausgeber und -kommentator des 2015 erschienen Kommentars „Jagdrecht“. Anzunehmen dass er Jäger ist! Ihn sollte man im Auge behalten, wenn der Jägerschaft (0,7 % der Bevölkerung) Lobbyisten-Segen und gute Rechtsprechung zuteil wird!

2016 starb im nördlichen Kreis Euskirchen ein sehr reicher Geschäftsmann. Man wollte, dass ich als Trauersprecher die Abschiedsfeier gestalte unter besonderer Würdigung, dass der Verstorbene leidenschaftlicher Jäger war. Da ich aber wusste, dass unter diese Leidenschaft auch die Großwildjagd fällt, die geschützte Tiere durch diesen Menschen reduziert hat und die darin gipfelte, dass er verbotenerweise Jagdtrophäen mit nach Hause brachte, habe ich ein klares NEIN zu diesem Ansinnen gesagt. Bei einem so unethischen Verstorbenen hätte ich nicht authentisch sein können, zumal ich den seltenen Tieren gönne, dass sie von diesem Menschen nicht mehr gejagt werden!

Meine Tierfreunde und ich fordern:

Abschaffung der privaten Jagd, zu ersetzen durch Berufsjäger, angesiedelt bei den Kreisen und kreisfreien Städten, zu finanzieren über die allgemeinen Steuern. Unbedingt notwendig erlegtes Wild ist von den Behörden zu vermarkten.

Weitere Gerichtsurteile wie das verschiedener Oberlandesgerichte, dass die Jäger sich nicht als „Tierschützer“ bezeichnen dürfen.

Weitere Klagen von Privatpersonen mit viel eigener Landfläche auf Befriedung ihrer Flächen von der Jagd (in Österreich ist das ganz besonders erfolgreich, aber auch in Deutschland gibt es mehr Urteile gegen als für die Jagdpächter).

Abschaffung der Bleimunition.

Reduzierung der Hochsitze, deren Zahl Monat für Monat zunimmt, weil immer mehr Menschen in das „Jagdhobby“ streben.

Ausschöpfung des rechtlichen Rahmens bei Verurteilungen wegen fahrlässiger Tötung von Menschen durch Jäger.

Verschärfung von Strafen wegen Tierquälerei in der Jagd und drastische Verschärfung wegen Giftauslegung.

Abschaffung sämtlicher Staatsjagden — sofort!

Maßnahmen zur Beobachtung der Lobbyisten in den Parlamenten.

Keine Jäger bei den Kreisen und kreisfreien Städten in den unteren Jagdbehörden, die über Anträge von Jagd“freunden“ entscheiden, Befangenheitsprüfung in jedem einzelnen Fall.

Befangenheitserklärung gegen Richter und Schöffen, die als Jäger über andere Jäger zu urteilen haben.

Einfuhrverbot für alle Großwildtrophäen bzw. von allen Tieren, die weltweit geschützt sind. Petitionen liegen der Umweltministerin Hendricks vor. Diese Petitionen ständig zu erneuern und zu bedienen, sollte die liebe Pflichtübung eines jeden Tierschützers sein.

Wir sind auch entsetzt darüber, dass die Landtagswahl in Nordrhein-Westfalen am 14.05.17 ein schwarzer Tag für die Tiere wurde. Wir fordern die CDU auf, ihre Pläne zur Wiedereinführung des alten tierfeindlichen Jagdrechts fallen zu lassen. Wir fordern CDU und FDP auf, auf dem Weg von Abschaffung der Tierversuche fortzufahren, anstatt wie es die kleinere Partei fordert, rückwärtsgewandt wieder zu verstärken.
Auf dem Landesjagdtag in Gütersloh rief Armin Laschet, der sich zum Ministerpräsident wählen lassen will, Anfang Juni 2017 aus: „Unsere Jäger sind Naturschützer“. Er bekräftigte, zum alten Jagdrecht zurückkehren zu wollen und hat auch nichts gegen Bleimunition. Einer von vielen Punkten, die die Wähler noch sehr bereuen lassen werden, WEN sie da gewählt haben!
Dass die Tiere nichts Gutes erwartet, ist schon aus dem Lob für den Text des Koaltionsvertrages ersichtlich, den der Landesjagd-Oberboss Ralph Müller-Schallenberg, am 16.06.17 heraus posaunt hat. Dieser Herr gilt als besonders rabiat und in den Augen von Tierschützern als starker Tierfeind. Vielleicht bekommen wir in NRW jetzt auch eine Staatsjagd, zu der Laschet einlädt und bei der Lindner im Lodenjöppchen schießt!
Dass Herr Laschet wohl selten überlegt, was er von sich gibt, lässt sich auch aus einer Antwort im Wahlkampf erkennen, die er auf die Frage gab: „Was wollen Sie gegen die Massentierhaltung und die dortige Tierqual tun?“ Sinngemäß hörten wir, dass er den „Landwirten so stark vertraut“, dass er glaube, dass es in der Massentierhaltung keine Qual gebe. Das sagt alles!

Wir fordern die Menschen auf, zum Schutz der Tiere und besonders der Wildtiere, öfter Strafanzeigen zu erstatten,ein bißchen mehr Mut darf es schon sein!

Kommen wir zu dem Thema, das mich veranlasste, endlich diese Schlagzeile zu verfassen und einzustellen, dem Rückgang der Vogelzahlen und zum Rückgang der Insekten.

Die Bundesregierung schätzt, dass Deutschland seit der Wende jährlich 10 Millionen Wildvögel verliert. Ursächlich sind dafür die immense Versiegelung von Flächen, eine exzessive Landwirtschaft, Monokulturen in den Feldern, Ausbringen von Gift, Ausbringen von Gülle, Verrohrung von Bächen, Entfernung von Hecken und Rückzugsgebieten, „Sauberkeit und Adrettheit“ der privaten Gärten.
Ganz besonders ist für die Wildvögel bedrohlich, dass es kaum noch Wasser-Regen-Pfützen gibt, die Wasserstellen in den privaten Gärten nicht bedient oder nicht regelmäßig gesäubert werden.
Glyphosat, in aller Munde wegen der Fusion von Monsanto und Bayer und der durch einen extremen Lobbyismus nahezu erpresserisch geforderten Verlängerung der Glyphosatgenehmigung durch die EU, ist tödlich für alles Leben in den Feldern.
Die angeblichen Gutachten über die Ungefährlichkeit für den Menschen sind meist von Monsanto oder Bayer in Auftrag gegeben. Das Gift garantiert Milliardengewinne, nicht nur für die Konzerne sondern auch für Menschen, die Aktien dieser halten. Die Gier des Menschen kann und darf nicht für seine Tiergeschwister, das Grundwasser und damit irgendwann für den Menschen, tödlich sein!

Ich fordere jeden Leser auf, sich in allen Arten gegen das Gift und dessen weiterer Zulassung zu engagieren. Niemand kann sagen, dass er das alles nicht gewusst hat. Man kann es in wenigen Minuten umfangreich wissen, wenn man denn will und nicht gleichgültig ist.
Das Gift rottet auch ganze Gruppen von Insekten aus, das macht sich schon heute bei allen Arten von Schwalben und bei Fledermäusen arg bemerkbar. Schauen Sie mal bewusst auf Ihre Windschutzscheiben! Tote Insekten? Fehlanzeige oder heftiger Rückgang!

Wenn die Bienen sterben, stirbt der Mensch, das zweifelt niemand mehr an. Vier bis fünf Jahre gibt der große Stephen Hawking der Menschheit nach Aussterben der Bienen. Aber diese Liste besteht nicht nur aus Bienen!

Deshalb kommt hier mein leidenschaftliches Plädoyer, der Natur zu helfen. Mit den folgenden Vorschlägen habe ich ausnahmslos Erfolg:

—- ich praktiziere und fordere die ganzjährige Fütterung der Wildvögel. In Zeiten, wo das Futter nicht mehr vorhanden oder vergiftet ist, m ü s s e n deren Bestände geschützt und möglichst gesteigert werden.

—- ich fordere den NABU auf, sich endlich den neuen Gegebenheiten anzupassen.

—- die ideale Nahrung für Wildvögel sind zarte Haferflocken, in die man in ein Glas- oder Porzellanschälchen ca. 4 Esslöffel Sonnenblumenöl einfließen lässt (wertvolles Vitamin E für die Jungen). Wichtig ist, dass jedes Schälchen, dann wenn es leer ist, heiß ausgespült wird. Bei ca. 220 – 240 Vögeln, die ich täglich füttere, gibt es keinerlei Krankheits- oder gar Todesfälle.

—- dort, wo es möglich ist, sollte täglich frisches Wasser bereitgestellt werden. Auch die Schalen bedürfen des regelmäßigen heißen Ausspülens. Selbst auf einem Balkon werden Wasserschalen angenommen!

—- gibt man 1,29 Euro für einen Beutel Erdnüsse aus, dass darf man sich auch an Eichelhähern, Spechten und anderen etwas größeren Vögeln erfreuen.

—- unsere Gärten und Vorgärten sind heute klein und nicht selten versiegelt und die Flächen werden allenfalls von Kübeln geziert. Den Vögeln zuliebe sollte jeder Garten ein paar Quadratmeter mit Erde und Bepflanzung haben.

—- in den Übergangszeiten von Apfelernte zu Apfelernte freuen sich die Amseln, Drosseln und Stare, die übrigens nicht mehr im Winter weg fliegen, hier und da über einen geviertelten Apfel.

—- nicht jeder Strauch, nicht jeder Baum, muss „akurat“ aussehen. Haben Sie den Mut, naturnah zu sein. Sie tun der Natur nur Gutes! Etwa die Hälfte aller Wildvogelarten bevorzugt Bäume und Sträucher.

—- hängen Sie Nistkästen auf, Einflugloch bitte nach Osten oder Südosten, nie nach Westen. Viele Einfluglöcher haben einen zu kleinen Durchmesser, deshalb sollten manche von ihnen vom Handwerker im Haus in ein paar Minuten geweitet werden.

—- machen Sie sich schlau in Sachen Fledermausbehausungen und bauen Sie einen Kasten, das macht Spaß und ist für die Natur etwas ganz, ganz Wertvolles. Die Fledermaus mag nach Osten ausgerichtete Behausungen, die möglichst hoch hängen.

—- verwenden Sie in Haus und Garten, auf der Terrasse keine Insektizide. Manchmal reicht eine Duftgeranie oder ein Topf mit Weihrauch. Fliegenfänger aufzuhängen ist pervers, die Tiere werden stundenlang gequält vor ihrem Tod. Die Herstellung und der Vertrieb der klebrigen Dinger sollte verboten werden.

—- an kalten und nassen Tagen im Frühling und Sommer bedürfen die Hummeln einer „Süßspeise“. Nehmen sie eine offene Walnuss-Schalen-Seite und füllen Sie Zuckerlösung ein, das lässt die Hummeln und vor allem ihre Königin diese Art Tage überleben.

—- ab April verkaufen viele Geschäfte Wintervogelfutter für einen Bruchteil der ursprünglichen Preise. Ein Netz mit Fettnahrung und Nüssen mögen Kohl- und Blaumeisen, Kleiber, Spatzen und Buntspechte auch im Sommer gern.

Merksatz: Wer durchfüttert, gibt den Vögeln das Vertrauen für zwei Bruten!

Der Papst der deutschen Vögel ist der große Prof. Dr. Peter Berthold, der die Ganzjahresfütterung befürwortet und damit dem NABU Paroli bietet. Sein Buch „Vögel füttern, aber richtig – Das ganze Jahr füttern, schützen und sicher bestimmen“ gehört in die Hand eines jeden Vogelfreundes. Es wird auch empfohlen von der Heinz-Sielmanng. Es ist 2012 in der 3. Auflage erschienen beim Kosmos-Verlag unter der ISBN-Nr. 978-3-440-13178-7, ist 110 Seiten stark und kostet 9,99 Euro. Vor allem die Vogelbestimmung dürfte Groß und Klein im Haus Freude bereiten!

Als der Vogelrückgang durch die Bundesregierung bestätigt wurde, wagte es ein Rundfunkkommentator beim WDR anzuzweifeln, dass dies stimmt. Vielmehr vermutet er Tierschützer hinter der Fragestellung, die auf diese Weise an mehr öffentliche Gelder kommen wollen. Dann verstieg er sich dazu es gut zu finden, dass das Vogelgezwitscher am Morgen durch Reduzierung seinem Schlaf gut tue……

Kann es sein, dass derselbe Mann seine Umgebung an lauter „Musik“ aus seinem Autoradio in den Innenstädten teilhaben lässt und damit belästigt? Ich vertrete schon lange die Ansicht, dass die Dummen und Dreisten in der Bevölkerung die Mehrheit stellen!


Ich hoffe, dass ich viele Anregungen geben konnte, dass manch‘ einer sein Umdenken beschleunigt und vor allem, dass die Stimme meiner Leser laut bei jedem Tier- oder Natur-Unrecht zu vernehmen ist.

Bei allen Jägermeldungen bitte das Internet zur Entlarvung bemühen!

Noch eine Bitte: revidieren wir unsere Sprache! Man muss nicht fressen, saufen, verenden, Kadaver und dergleichen verwenden. Auf unsere Tiergeschwister passen essen, trinken, sterben, Leichname wie auf uns Menschen. Nehmen wir Abstand von Rohheit und Überheblichkeit! Ich sage es frank und frei: nach meinen Erfahrungen in 65 Jahren mit Menschen, ganz besonders mit der Spezies der Politiker, ist mir das Tier entschieden lieber und wichtiger als die meisten Menschen!Und immer wieder werde ich es laut sagen, dass alles was lebt, eine Seele hat !

Danke!!

Ihr Heinz A. Höver

Ich freue mich auf einen regen Austausch im Forum.

Gestatten Sie noch folgenden Nachtrag:

Unter den Naturschutzvereinigungen gibt es viele empfehlenswerte: P.E.T.A., BUND, Albert-Schweitzer-Stiftung, Vier Pfoten, pro iure animals, Heinz-Sielman-Stiftung. Ganz persönlich kann ich dem NABU wenig abgewinnen. Sich dort Ratschläge zu erbitten, ist stets arg ärgerlich. Die Interessen von echten Tierschützern und dieser Organisation klaffen sehr häufig auseinander. Hoch anzurechnen ist ihm jedoch die zweimal jährliche Vogelzählung mit ihren vielen Erkenntnissen.

Wenige Stunden vor Veröffentlichung meiner Schlagzeile erreicht mich die Mitteilung, dass in der Stierkampfarena von Aire-sur-l’Adour im Südwesten Frankreichs der spanische Torero Ivan Fandino (36) von einem von ihm verletzten Stier getötet worden ist. Das erfüllt mich mit Genugtuung, denn die Natur beweist, dass sie der Qual ihrer Geschöpfe, der Geldgier und dem Nervenkitzel idiotischer Menschen etwas entgegen zu setzen hat. Der Torero hat sich sein Schicksal wohl verdient!

Die wahre moralische Prüfung der Menschheit (die so tief in unserem Innern verankert ist, dass sie sich unserem Blick entzieht)
äußert sich in der Beziehung der Menschen zu denen, die ihnen ausgeliefert sind:
zu den Tieren. Und gerade hier ist es zu einem so grundlegenden Versagen gekommen, dass sich alle anderen aus ihm ableiten lassen.
Milan Kundera, tschechischer Schriftsteller, geb. 1929

Totentanz der Tiere

Ich höre den Motor des Lkws, das Türenschlagen des Viehtransporters. Nach meiner Einschätzung müsste es Abend sein. Genau kann ich es nicht sagen, die Lebenszeit, die ich hier verbringe, ist bei künstlichem Dämmerlicht, ohne Bewegung, in unerträglichem Gestank, auf Spaltböden und Kunstfutter mit zahllosen Medikamenten; Gras haben meine Füße nie gespürt, nur Kot, nur Dreck. Vielleicht habe ich einmal im Leben das große Glück, auf dem Transport das richtige Licht zu sehen, richtige Luft zu atmen. Es soll ja eine Sonne geben, Sterne , Wind und Regen. Aber das sind Mythen, die durch unsere Gedanken kreisen, bei uns Tausenden, die hier eingeschlossen sind, hier geboren sind, ich weiß es aber nicht.

Ich sitze in einer der vorderen Boxen, ich bin heute auf jeden Fall dabei. Endlich ist der große Tag der Befreiung gekommen, der Tag, den wir alle herbeisehnen, der Tag auf den sich unser ganzes Leiden hin entwickelt hat, der Sinn unserer kurzen, qualvollen Existenz. Der Weg, die Fahrt zum Schlachthof, meine letzte Chance einen Blick auf diese mörderische Welt zu werfen. Ich habe mir vorgenommen, den Weg mit größter Würde anzutreten, mit Demut gegenüber meinem Schicksal. Der Tod wird ein Geschenk für mich sein. Ich kehre in den unendlichen Frieden zurück, aus dem ich einst aufgebrochen bin, aus dem ich in diese fürchterliche Menschenwelt geworfen wurde.

Ich hab mir vorgenommen, aufrecht zu gehen, auch wenn die Beine unter meinem Körper einknicken, die Last des Körpers kaum tragen können, weil ich sie Zeit meines Lebens nicht benutzen konnte. Ich werde mit zusammengebissenen Zähnen die Elektroschocks der Treiber ertragen, zum letzten Mal, es gilt die Freiheit des Todes zu erringen. Es ist dies kein Anflug von Verzweiflung, ich kenne die Kette meiner Tage, kenne die Kette der Qual, des Martyriums aus meinen wenigen Lebenstagen. Mein Verlangen nach einer Zeit, in der Leben aufhört, Folter und Qual zu sein, ist unbändig.

Jetzt bin ich an der Reihe, die Boxentür geht auf, ich erhalte einen brutalen Stockschlag an den Kopf. Es scheint tatsächlich abends zu sein, wenn man das so nennt. Ich hab es noch nie gesehen. Abends bedeutet eine letzte lange Qual, die letzte allerdings. Es bedeutet eine lange Fahrt, vielleicht zum Schlachthof nach Rom, die Nacht hindurch, durstig, hungrig, voller Ungewissheit. Rom sehen und sterben!

Der Weg in die Freiheit ist bitter und qualvoll erkauft, manche von uns sterben leichter, manche fürchterlicher, aber der Lohn ist immer der unendlich tiefe Frieden, die Flucht vor der Menschheit. Die Menschheit, die uns ein Leben in Freiheit, in Sicherheit verweigert. Die Natur wird mich aber wieder in die Masse der Wesen einkneten und macht vielleicht eine Wolke, einen Tautropfen, hoffentlich aber nicht wieder ein Schwein oder gar einen Menschen aus mir. Egal, morgen früh komme ich in die Todesbox, mit etwas Glück ist der Akkordschlächter nüchtern, trifft mich gut mit dem Bolzenschuss. Ich werde stillhalten, nicht ausweichen, damit es schnell geht. Wir sterben an diesem Tag zu Tausenden, so wie jeden Tag. Tausend Lebewesen jede Sekunde auf der besten aller Welten, auf einer Welt, welche die Menschheit zum großen Schlachthaus gemacht hat.

Das Quieken der Anderen ist das verzweifelte Auslachen der Menschheit durch uns Todgeweihte, das Lachen darüber, dass wir mit dem Tod ihrer Macht endgültig entfliehen, das Lachen der Verachtung ob ihrer Überheblichkeit, ob ihres Wahnsinns. Einen Tag später werden meine zerlegten Körperteile verkauft und gegessen, hoffentlich aber von einem Hund oder einer Katze. Der Gedanke, im Körper eines Menschen begraben zu werden, ist mir zutiefst zuwider, im Körper derjenigen, die sich für das Ebenbild eines Gottes halten, eines bluttriefenden, erbarmungslosen Gottes.

(aus: Bleibohm/Hoos, Totentanz der Tiere, Geistkirch Verlag,
Saarbrücken 2009, S. 49 ff.)Waidgerechtigkeit

 „Die vielgepriesene deutsche Waidgerechtigkeit dient der Volksverdummung und der Verdeckung strafbarer Handlungen. Sie bemäntelt tierquälerische Jagdmethoden mit falsch verstandener Traditionspflege.“ (Rüsch, Jurist und Jäger in „Heuchler in grünen Loden“)

 »Jagd ist nur eine feige Umschreibung für besonders feigen Mord am chancenlosen Mitgeschöpf. Die Jagd ist eine Nebenform menschlicher Geisteskrankheit.«
Theodor Heuss (1884 -1963)
1. Bundespräsident der Bundesrepublik Deutschland

 »Wo ein Jäger lebt, können zehn Hirten leben, hundert Ackerbauern und tausend Gärtner. Grausamkeit gegen Tiere kann weder bei wahrer Bildung noch wahrer Gelehrsamkeit bestehen. Sie ist eines der kennzeichnendsten Laster eines niederen und unedlen Volkes.«
Alexander v. Humbolt
deutscher Naturforscher (1769-1859)


»Die Jagd ist eines der sichersten Mittel, das Gefühl der Menschen für ihre Mitgeschöpfe abzutöten.«

François Voltaire
frz. Schriftsteller und Philosoph (1694 – 1778)

»Was immer ein Mensch den Tieren antut, wird ihm mit gleicher Münze zurückgezahlt.«
Pythagoras
griechischer Philosoph und Mathematiker (6. Jh. v. Chr.)

»Unter allen Lebensweisen ist das Jagdleben ohne Zweifel der gesitteten Verfassung am meisten zuwider; das Noachische Blutverbot scheint uranfänglich nichts anderes als das Verbot des Jägerlebens gewesen zu sein.«
Immanuel Kant
deutscher Philosoph (1724 – 1804)

»Es wird nie so viel gelogen wie nach der Jagd und vor den Wahlen.«
Otto von Bismarck
deutscher Staatsmann (1815 – 1898)

»Auf Tiere könnte ich nie schießen, die müssten schon Selbstmord machen.«
Hans-Dietrich Genscher
deutscher Politiker (FDP), ehem. Bundesaußenminister (1927-2016)

»Ich finde es richtig, dass man zu Beginn einer Jagd die Hasen und Fasane durch Hörnersignale warnt.«
Gustav Heinemann
deutscher Politiker (SPD), ehem. Bundespräsident (1899-1976)

»Jedes Ding hat seine Zeit. Die Zeit für die Jagd ist abgelaufen.«
Hubert Weinzirl
ehem. BUND-Vorsitzender (*1935)

»Es hat mir nie eingeleuchtet, was manche Leute für Freude daran haben, Tiere totzuschießen.«
Bernhard Grzimek
dt. Zoologe und Tierfilmemacher (1909-1989)

Es gibt keinen objektiven Grund für die Annahme, dass menschliche Interessen wichtiger seien als tierische.
Bertrand Russell, 1872-1970, brit. Philosoph, Pazifist und Nobelpreisträger

Ich glaube, dass der Mensch, da ihm nicht gegeben ist, etwas zu erschaffen, nicht das Recht hat, auch nur die kleinste Kreatur, die da lebt, zu zerstören.
Mahatma Gandhi, 1869-1948

Tiere sind meine Freunde, und ich esse meine Freunde nicht!“ fand schon der irische Nobelpreisträger Georg B. Shaw.

Ich bestelle ein Steak, und der Unmensch von Schlachter tötet ein Rind.Welche Krankheit könnte so gefährlich sein, wie es der Mensch ist? Berthold Brecht (1898-1956)

Die Wesen mögen alle glücklich leben, und keinen möge ein Übel treffen. Möge unser ganzes Leben Hilfe sein an anderen! Ein jedes Wesen scheuet Qual, und jedem ist sein Leben lieb. Erkenne dich selbst in jedem Sein und quäle nicht und töte nicht.
Buddha

Busch, Wilhelm (1832-1908), deutscher Dichter und Zeichner:

Bis auf weiters Das Messer blitzt, die Schweine schrein, Man muss sie halt benutzen, Denn jeder denkt “Wozu das Schwein, Wenn wir es nicht verputzen?” Und jeder schmunzelt, jeder nagt Nach Art der Kannibalen, Bis man dereinst “Pfui Teufel!” sagt Zum Schinken aus Westfalen.
Quelle: Wilhelm Busch: “Schein und Sein”

Cicero (106 v.u.Z. – 43v.u.Z), römischer Politiker und Philosoph:

Ich bitte dich nicht, mich zu verschonen, wenn du in Not bist, sondern nur, wenn du frevelhafte Begierde hast. Töte mich, um zu essen, aber morde mich nicht, um besser zu essen!
Quelle: Günther Schwab: Geliebtes Tier – Zitate über das Tier…, W.Ennsthaler

da Vinci, Leonardo (1452-1519), ital. Universalgenie:

Ich habe schon in jüngsten Jahren dem Essen von Fleisch abgeschworen, und die Zeit wird kommen, da die Menschen wie ich die Tiermörder mit gleichen Augen betrachten werden wie jetzt die Menschenmörder.

Die Speisekarte – das blutigste Blatt, das wir schreiben.

         Quelle: H. Kaplan: Warum ich Vegetarier bin – Prominente erzählen, Rowohlt, 1995

Gedenke auch unserer älteren Schwestern und Brüder, der Tiere. Verbiete dem Menschen, Tiere zu töten, um sie zu essen. Denn auch sie sind fühlende Wesen, auch in ihnen wohnt die Sehnsucht nach Leben; unsere Weggefährten sind sie auf dem gemeinsamen Weg zur Unsterblichkeit. Solange noch Menschen Tiere töten, werden sie auch Kriege führen. Solange Menschen Tiere essen, werden sie ihre unschuldigen Opfer zu Tode quälen: zu Hunderttausenden in den Labors und Massenzuchtanstalten, zu Millionen in den Schlachthöfen der Städte, zu Myriaden in den Weltmeeren. Ihr Blutstrom darf nicht länger mehr als Nahrung dienen, ihr Leib nicht länger mehr als Rohstoff, ihr Leben nicht länger mehr als Lebensmittel für uns Menschen. Verbiete uns, Herr, das tägliche Fleisch. Das tägliche Brot gib uns heute.
Quelle: aus einem Vortrag in Zürich vom 18. August 91 mit dem Dalai Lama

Einstein, Albert (1879-1955), Entwickelte die Relativitätstheorie. Physik-Nobelpreis 1921:

Nichts wird die Chance auf ein Überleben auf der Erde so steigern wie der Schritt zur vegetarischen Ernährung.

So lebe ich fettlos, fleischlos, fischlos dahin, fühle mich aber ganz wohl dabei. Fast scheint mir, dass der Mensch gar nicht als Raubtier geboren ist.
Quelle: Brief an Hans Mühsam, 30.3.1954, Einstein-Archiv 38-435

Bezogen auf die Klimabelastung ergibt sich bei der fleischhaltigen Komponente (z.B. Frikadelle) die 13fache Menge an CO2-Äquivalenten gegenüber der fleischlosen Komponente (z.B. Getreidebratling).
Quelle: Mehr Zukunft für die Erde, Economica Verlag, Bonn, 1995, S. 1325

Durch die Senkung des Fleischkonsums auf ein auch der Gesundheit förderliches Maß könnten ein Viertel oder mehr der klimarelevanten Emissionen vermieden werden. Der Übergang zu einer stärker pflanzlich orientierten Ernährung eröffnet somit das mit Abstand grösste Einsparpotential (bis zu 100 Mio. t CO2-Äquivalente) im Ernährungssystem. Darüber hinaus würden die volkswirtschaftlichen Folgekosten der ernährungsbedingten Krankheiten (50 Mrd. DM/Jahr) erheblich reduziert.
Quelle: Mehr Zukunft für die Erde, Economica Verlag, Bonn, 1995, S. 1329

Frank, Franz (1897-1986), Maler und Grafiker:

Nehmt euch aller Tiere an, wo ihr sie nur leiden sehet, wo ein Unrecht an ihnen verübt wird! Setzt euch über Schimpf und Spott hinweg, den ihr dafür erdulden müsst!
Quelle: Günther Schwab: Geliebtes Tier –

Franziskus von Assisi (1182-1226), Heiliger, Gründer des Franziskaner Ordens

Gott wünscht, dass wir den Tieren beistehen, wenn sie der Hilfe bedürfen. Ein jedes Wesen in Bedrängnis hat gleiches Recht auf Schutz.

Die Erde hat genug für die Bedürfnisse eines jeden Menschen, aber nicht für seine Gier

Gorki, Maxim (1868-1936), russischer Schriftsteller: Nach manchen Gesprächen mit Menschen hat man den Wunsch, einen Hund zu streicheln, einem Affen zuzulächeln und vor einem Elefanten den Hut zu ziehen.

Heuss, Theodor (1884-1963), Deutscher Politiker

Je früher unsere Jugend von sich aus jede Roheit gegen Tiere als verwerflich anzusehen lernt, je mehr sie darauf achtet, dass aus Spiel und Umgang mit Tieren nicht Quälerei wird, desto klarer wird auch später ihr Unterscheidungsvermögen werden, was in der Welt der Grossen Recht und Unrecht ist.
Quelle: Günther Schwab: Geliebtes Tier – Zitate über das Tier…, W.Ennsthaler

Hinduismus

Lebewesen persönlich töten, sie durch andere töten lassen und zum Töten ermutigen, sind die drei Hauptformen gewalttätigen Tötens. Als schuldig werden auch diejenigen bezeichnet, die Fleisch kaufen, essen oder kochen.

Horaz (-65–8), Quin. Horatius, klassischer Dichter Roms

Wage es, weise zu sein! Höre auf, Tiere zu töten! Wer die Stunde des rechten Lebens hinausschiebt, gleicht nur dem Bauern, der darauf wartet, dass der Fluss versiegt, ehe er ihn überquert.

Humboldt, Alexander von (1769-1859), Begründer der wissenschaftlichen Erdkunde

Nichts auf der Welt ist so mächtig wie eine Idee, deren Zeit gekommen ist.

Laotse, ca. 3 – 4 Jhd. v. Chr., chin. Philosoph

Seid gut zu den Menschen, zu den Pflanzen und zu den Tieren! Hetzt weder Menschen noch Tiere, noch fügt ihnen Leid zu!

Lincoln, Abraham (1809-1865), 16. Präsident der USA

Ich bin für Tierrechte ebenso wie für Menschenrechte. Das ist es, was einen vollkommenen Menschen ausmacht.

Luxemburg, Rosa *1871, Politikerin:

Ich interessiere mich nicht sonderlich für die Religion eines Menschen, wenn sie nicht auch zum Nutzen seines Hundes oder seiner Katze ist.

Die Tiere standen dann beim Abladen ganz still, erschöpft, und eins, welches blutete, schaute dabei vor sich hin mit einem Ausdruck in dem schwarzen Gesicht und den sanften schwarzen Augen wie ein verweintes Kind. Es war direkt der Ausdruck eines Kindes, das hart bestraft worden ist und nicht weiß wofür, und auch nicht weiß wie es der Qual und der rohen Gewalt entgehen soll.
Quelle: Rosa Luxemburg: “Briefe aus dem Gefängnis (1916-1918)”. Verlag der Jugendinternationale, Berlin 1926, S. 35-38

McCartney, Paul *1942, Sänger, ehem. Beatles Gitarrist

Man darf nicht essen, was ein Gesicht hat.

Wenn Schlachthäuser Wände aus Glas hätten, wäre jeder Vegetarier

Pythagoras (-582–496), griech. Philosoph und Mathematiker

Wer mit dem Messer die Kehle eines Rindes durchtrennt und beim Brüllen der Angst taub bleibt, wer kaltblütig das schreiende Böcklein abzuschlachten vermag und den Vogel verspeist, dem er selber das Futter gereicht hat – wie weit ist ein solcher noch vom Verbrechen entfernt?

Rolland, Romain (1866-1944), franz. Dichter; Nobelpreis 1915

Die Grausamkeit gegen die Tiere und auch schon die Teilnahmslosigkeit gegenüber ihren Leiden ist meiner Ansicht nach eine der schwersten Sünden des Menschengeschlechts. Sie ist die Grundlage der menschlichen Verderbtheit. Wenn der Mensch so viel Leiden schafft, welches Recht hat er dann, sich zu beklagen, wenn auch er selber leidet?

Schweitzer, Albert (1875-1965), Theologe und Missionsarzt; Friedensnobelpreis 1952

Ich bin Leben, das leben will, inmitten von Leben, das leben will.

Tolstoi, Leo (1828-1910), Humanist, Autor (u.a. “Krieg und Frieden”)

Fleischessen ist ein Überbleibsel der größten Rohheit; der Übergang zum Vegetarismus ist die erste und natürlichste Folge der Aufklärung.

Trojan, Johannes:

Hab Achtung vor jedwedem Leben, Das dir in deine Hand gegeben! Und mag es noch so bescheiden sein! Das grösste Geheimnis schliesst es doch ein! Das schwächste Tierlein, die kleinste Pflanze deutet aufs wunderbare Ganze!

Wenn jemand ein Problem erkannt hat und nichts zur Lösung beiträgt, ist er selbst ein Teil des Problems.
Quelle: Indianisches Sprichwort

Jemand der hilflose Tiere tötet, um die zeitweiligen Launen des Körpers zu befriedigen, weiß nicht, dass er im nächsten Leben leiden wird, denn solch ein sündvoller Schurke wird in eine höllische Lage versetzt und muss dadurch für seine Handlungen büßen.
Quelle: Srimad-Bhagavatam, 10.10.10 (Teil der Vedischen Schriften)

Voltaire, Francois de (1694-1778), franz. Aufklärungsphilosoph und Schriftsteller

Gewiss ist es, dass dieses scheussliche Blutbad, welches unaufhörlich in unseren Schlachthäusern und Küchen stattfindet, uns nicht mehr als ein Übel erscheint, im Gegenteil betrachten wir diese Scheusslichkeiten, welche oft pestilenzialisch wirken, als einen Segen des Herrn und danken ihm in unseren Gebeten für unsere Mördereien. Kann es denn aber etwas Abscheulicheres geben, als sich beständig von Leichenfleisch zu ernähren?
Quelle: Der Vegetarier, Nr.3 1988

Wagner, Richard (1813-1883), Komponist

Was erwarten wir denn von einer Religion, wenn wir das Mitleid mit den Tieren ausschliessen?
Quelle: C. A. Skriver: Stephanus, ISBN 3-88080-016-2, S. XXIII

Du sollst nicht töten.
Quelle: 2. Mose 20:13, M. Luther übersetzung (2. Mose = Exodus)

Reinhard Mey: Die Würde des Schweins ist unantastbar

In einer engen Box war es,
Auf Beton, unstandesgemäß,
Daß sie die Glühbirne der Welt entdeckte.
Sie war das Ferkel Nummer vier,
Drei andre lagen über ihr.
So ein Gedränge, daß sie fast erstickte!
Schon nach zwei Wochen Säugakkord
Kam jemand und nahm Mutter fort,
Doch noch als die Erinn‘rung schon verblaßt war,
Fielen manchmal dem jungen Schwein
Der Mutter Worte wieder ein:
„Die Würde des Schweins ist unantastbar!“

Der Kerker wurde ihr Zuhaus‘.
An einem Fleck tagein, taugaus.
Und immer im eigenen Dreck rumsitzen.
Die feine Nase, der Gestank!
Sie wurde traurig, wurde krank,
Und als sie sehr krank wurde, gab es Spritzen.
Sie wurd‘ zum Decken kommandiert, –
Das hat sie niemals akzeptiert,
Daß Schweinesein nur Ferkelzucht und Mast war:
Und wenn man ihren Wille brach,
Dachte sie dran, die Mutter sprach:
„Die Würde des Schweins ist unantastbar!“

Dann fuhr der Viehtransporter vor,
Man packte sie an Schwanz und Ohr
Zusammen mit ihren Leidensgenossen.
Die zitterten und quiekten bang
Und fuhr‘n und standen stundenlang,
Viel enger noch als üblich eingeschlossen.
Das Schwein ist schlau, so ahnt es schon
Die tragische Situation.
Sie wußte, daß dies ihre letzte Rast war.
Sie hat den Schlachthof gleich erkannt,
Und sie ging ohne Widerstand.
Die Würde des Schweins ist unantastbar!
Sie hat den Himmel nie gesehn,
Durft‘ nie auf einer Weide stehn,
Hat nie auf trockenem, frischem Stroh gesessen.
Sie hat sich nie im Schlamm gesuhlt,
Freudig gepaart und eingekuhlt –
Wie könnte ich dies Häufchen Elend essen?

Die Speisekarte in der Hand
Seh‘ ich über den Tellerrand
Und kann die Bilder wohl nie vergessen.
Ich möchte nicht, du armes Schwein,
An deinem Leid mitschuldig sein,
Weil ich in diesem Restaurant zu Gast war.
Und ich bestell‘ von nun an wohl
Den überback‘nen Blumenkohl.
Die Würde des Schweins ist unantastbar!

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