Von Seligen und Heiligen

 

NEU: Nachtrag vom 4.9.16 zur „Heiligsprechung“ von „Mutter Teresa“ – siehe unten

 

 

 

Was ging Ihnen durch den Kopf, als Sie im November 2013 in den Zeitungen lasen, dass der Hohe Dom zu Köln ein „wertvolles“ Geschenk erhalten hat? Es handelte sich dabei um ein Geschenk aus Polen, genauer gesagt, vom Sekretär des künftigen „Heiligen“ Johannes Paul II.: ein mit wenigen Blutstropfen getränktes Mull-Läppchen, eine „wertvolle“ Reliquie!

Ich habe mir sagen lassen, dass viele Menschen links vom Seitenaltar das Läppchen „verehren“.

Nun war ich einmal Katholik und hatte Berührungspunkte mit diesen Dingen. Nichtkatholiken und Nichtgläubige jedoch werden vielleicht einen Vergleich ziehen mit einem Medizinmann in Afrika, der Dinge des täglichen Daseins zusammen mischt und damit heilen will oder wird sich wundern, dass gerade die katholische Kirche jegliche Art von Esoterik und deren Ausdrucksformen ablehnt.

Es wird einem Esoteriker und nicht nur dem schwer fallen, das Läppchen als das anzusehen, was ganz konservative Katholiken oder ihre Oberen darunter verstehen.

Mir fehlt sogar der Respekt vor solchen Dingen.
Er fehlt mir insbesondere seitdem, seit eben dieser Sekretär dem sterbenden Papst in „weiser Voraussicht“ auf gute Geschäfte zwei Ampullen Blut abnehmen ließ. Er gibt sogar zu, dass der Kranke nicht mehr in der Lage war, seine Zustimmung dazu zu geben.
Heute wird eine dieser Ampullen seit der Seligsprechung in Krakau in einer eigens dafür errichteten Kirche „gezeigt“. Die Menschen reisen zu hunderttausenden dorthin, auch das Bistum Köln veranstaltet regelmäßige Fahrten.
Man fragt sich dann doch, ob diese Menschen einfach nicht nachdenken oder zumindest nicht nachfragen.
Jedenfalls helfen sie, dass in Krakau das Geschäft blüht, wie es seit dem frühen Mittelalter mit dem Wallfahrtstourismus geblüht hat. Es blühte so sehr, dass man sich nicht scheute, Leichname von besonders attraktiven Heiligen zu stehlen.
Wir kennen die Beispiele der hl. Drei Könige, die unter nicht sauberen Umständen von Mailand nach Köln gelangten, oder Nikolaus von Bari, dessen Körper in Myra in Kleinasien geklaut wurde oder des Evangelisten Markus, der auf besonders perfide Weise von Alexandria nach Venedig verbracht wurde.

Dazu gibt es auf der Welt Reliquien én masse, die stets dazu beitrugen, dem Ort lukrative Einnahmen zu verschaffen.
Kuriositäten wie die Windel Christi oder das ominöse Turiner Leichentuch, Kreuzessplitter des Kreuzes Jesu, die insgesamt etliche hundert Kreuze ergäben, sogar die Vorhaut Christi sind dabei. Und die Menschen verehren die Gegenstände, als hätten sie nie einen Verstand erhalten.
Paul VI. war es, der den Reliquienkult zurück dämmen wollte. Anfang der 1970er Jahre setzte er Heilige einfach ab, sogar welche aus dem Kreis der 14 Nothelfer. Christopherus und Barbara waren dabei und viele, deren Legenden einfach zu haarsträubend waren.
Der Papst fuhr die Zahl der Selig- und Heiligsprechungen zurück.
Insbesondere war ihm der apulische Padre Pio ein Dorn im Auge.
Er schloss sich seinem Vorgänger Johannes XIII. an, der sich stets geweigert hatte, auch nur Sympathie für den „Scharlatan“, so wörtlich, Padre Pio, geäußert zu haben. Beide Päpste hielten die Wundmale Pios für nicht echt und konnten sich regelrecht darüber echauffieren, dass Pio von sich behauptete, an zwei Stellen gleichzeitig sein zu können.
Zu den Wundmalen bekamen Sie nach ihren Pontifikaten Recht: es stellte sich heraus, dass die „Wundmale Christi“ in Wirklichkeit bestens haftende flüssige Substanzen aus der Klosterapotheke waren.

Als dann 1978 Wojtila kam, der künftige Heilige, da begann eine Konjunktur der Selig- und Heiligsprechungen, wie sie in der Kirchengeschichte einmalig sind. Vor allem hat er sich das zweifelhafte Verdienst erworben, Menschen selig oder heilig zu sprechen, die bis heute sehr stark umstritten sind oder als Lügner angesehen werden.

Schauen wir uns ein paar dieser volks -verdummenden Selig- und Heiligsprechungen an:

1. Edith Stein

 

 

Wir wissen, dass Edith Stein an Pius XI. einen Brief geschrieben hatte mit der flehentlichen Bitte, dem Morden der Nazis unter Juden und anderen Minderheiten ein Ende zu setzen. Sie verlangte eine eindeutige Äußerung.
Der Papst hat den Brief nie beantwortet, insbesondere nie danach gehandelt,was die Nonne für die Juden begehrte, ganz simpel: Deutliche Aussagen.
Auf Fürsprache der Oberin des Karmel-Klosters, in dem die konvertierte ehemalige Jüdin Edith Stein lebte, wurde die Nonne nach Holland in einen anderen Karmel versetzt.
Als die Deutschen in Holland einmarschierten und das Leben Ediths bedrohten, bat die dortige Oberin Pius XII. flehentlich, einem Wechsel der Schwester in die Schweiz zuzustimmen. Die Antwort steht bis heute aus.
Viele Menschen beschäftigen sich bis heute bis diesem Vorgang, aber bevor nicht die vatikanischen Archive zu Pius wirklich geöffnet sind, kann man nur mutmaßen. Die stärkste Mutmaßung ist die, dass der Papst unbedingt eine von den Nazis ermordete zum Katholizismus konvertierte Jüdin haben wollte.
Bei einem Besuch Wojtilas in Köln bin ich erstmals in meinem Leben auf die Straße gegangen, weil ich es unverschämt empfand, die Nonne selig und heilig zu sprechen, ohne sich öffentlich bei ihr zu entschuldigen.

 

2. Padre Pio

 

 

Woijtila kümmerte es wenig, dass seine Vorgänger Kanonisierungs-Verfahren in Richtung Pio abgelehnt hatten. Er zog beide Prozesse in Riesentempo durch, erkannte sehr zweifelhafte, ja lustige Wunder Pios an und hat eine Volksfrömmigkeit von Menschen bewirkt, die in ihrer Region in Apulien wirklich kaum etwas anderes haben als diese Abwechslung.
San Giovanni Rotondo ist ein Ort des Gruselns;
vor und in jedem Hotel stehen Bronzestatuen Pios, sein Konterfei prangt auf Last- und Lieferwagen, die Hotelzimmer haben ausnahmslos a l l e Bilder Pios an den Wänden (ich habe sie bei einem Aufenthalt dort gleich in den Schrank gelegt). Ich habe mir den gesamten Kitsch und die Verhaltensweisen der Pilger angesehen. Es gibt nur eine positive Aussage: Pio spült Geld in die Gegend wie weiland seine Kollegen im Mittelalter. Ganz hübsch-hässlich ist seine Figur, im Meer versenkt und doch sichtbar vor den Tremiti-Inseln. Die Fischer fahren die Gäste dorthin. Man kann nur den Kopf schütteln und die Blödheit der Menschen beklagen!

 
 

Ergänzung des Artikels

Meine erneuten Recherchen ergaben, dass Pio von Paul VI. und Johannes XXIII. „Scharlatan“ genannt wurde.
Meine italienischen Bekannten sehen den Grund dafür, dass sich Johannes Paul II. über die Anordnungen und Bewertungen seiner Vorgänger hinweg setzte, darin, dass Pio Wojtila in seiner Zeit als Priester das Papstamt vorausgesagt habe.
Unter dieser Betrachtung ist die Selig- und Heiligsprechung arg wenig souverän, sondern der Eitelkeit und Subjektivität Wojtilas geschuldet.

3. Karl I. von Habsburg (Österreich)

 

 

Ich war auf einer Frühlingskurreise in Bük in Westungarn, besuchte ein Konzert mit vorherigem Essen und Karl I. von Habsburg (Österreich)kam mit einer Gruppe Österreicherinnen ins Gespräch. Es war ein katholischer Frauenverein. Die Wortführerin fragte mich, ob ich denn Krampfadern hätte oder gehabt hätte. Dafür sei jetzt der letzte österreichische Kaiser Karl I. zuständig. Auf seine Fürbitte „bei Gott“ sei ein entsprechendes Leiden einer Nonne verschwunden und als Wunder anerkannt worden.
Wir sprachen auch darüber, dass eben dieser Karl I. als erster Kriegsherr der Geschichte flächendeckend in Belgien Senfgas eingesetzt habe. Man streitet sich, ob die Zahl der qualvoll Gestorbenen bei 6.000 oder 7.000 Menschen liegt. Woijtila wurde konfrontiert mit dieser Facette der jüngeren Geschichte und soll geantwortet haben: „Er war aber ein vorbildlicher christlicher Familienvater“.
Kaiserin Zita und ihr Sohn Otto von Habsburg und seine Frau, alle drei extrem konservativ-katholisch mit teils bedenklichen Ansichten über Minderheiten, hatten seit Jahrzehnten an der Seligsprechung Karls gearbeitet, immer massiv unterstützt von österreichischen Monarchisten und der bayerischen CSU. Karl I. ist nun zur „Ehre der Altäre“ erhoben, Zita, Otto und seine Marianne können jetzt beruhigt in der Kaisergruft in Wien schlafen.

 

4. Gründer des „Opus Dei“, José Maria Escriva

 

 

Woijtila interessierte sich zu keinem Zeitpunkt der beiden Verfahren dafür, dass Escriva ein williger Helfer des faschistischen Franco-Regimes gewesen war. Wir wissen ja, dass die Päpste des 20. Jahrhunderts allesamt dem Kommunismus den Kampf angesagt haben, aber die Faschisten hoffierten: Mussolini, Hitler, Salazar, Franco, Battista und heute noch Mugabe sind dafür eindrucksvolle Beispiele.
Woijtila wollte der Mann werden, der den Kommunisten den Garaus macht, da konnte er keine Diskussion um die rechten Helfershelfer in seiner Kirche in Richtung rechter Regime zulassen.

 

5.Mutter Teresa

 

 

Auch hier wurden keine Zweifel untersucht. Es gab und gibt bis heute Vorwürfe, dass die albanische Nonne viele Adoptionen für viel Geld verhökert hat, an dem auch der Vatikan partizipierte.
Für mich ist diese Frau inakzeptabel, seit ich einen Film mit ihr sah. Sie verweigerte einer Sterbenden mit starken Schmerzen jedes Medikament mit dem Hinweis, dass die Sterbende „dem Herrn im Leiden gleich werden solle“. Geht’s noch perverser? Ist der geneigte Leser mit mir der Meinung, dass die Nonne bei der Himmelsankunft erst mal eine Menge Backpfeifen „vom Herrn“ eingesteckt hat?

 

6. Nikolaus Groß

 

 

Geboren wurde Nikolaus Groß am 30. Septem-ber 1898 in Hattingen. Er wurde leidenschaftlicher Nazi-Gegner aus seiner hohen Position in der katholischen Arbeiter-Bewegung heraus. Er traf sich mit Kreisen des Widerstandes vom 20. Juli 1944, an dem er selbst nicht beteiligt war; vor allem war Goerdeler ein Mann, der Groß vertraute und mit ihm die Neuordnung nach einem gelungenen Hitler-Attentat besprach.

Groß wurde im Herbst 1944 verhaftet und als Sympathisant vom Volksgerichtshof unter Freisler zum Tode verurteilt. Seine Hinrichtung fand am 23. Januar 1945 in Berlin-Plötzensee durch Erhängen statt. Seine wichtigste Gefährtin in seinen Kämpfen war seine Frau Elisabeth, die beim damaligen päpstlichen Nuntius in Berlin vorsprach mit der Bitte, dass der Hl. Vater sich für einen Gnadenakt gegenüber ihrem Mann einsetzen möge. Der Nuntius soll geantwortet haben: „Die Kirche braucht das Zeugnis der Märtyrer“.
So kam es, dass die sechs heute noch lebenden Kinder von Nikolaus Groß ganz im Sinne ihrer 1972 verstorbenen Mutter leidenschaftlich g e g e n die Seligsprechung gearbeitet haben.
Ich habe mich selbst mit Nikolaus Groß‘ Sohn Alexander über den geschilderten Sachverhalt unterhalten. 

Monsignore Dr. Helmut Moll aus Euskirchen hat sich mit den Seligen und Heiligen befasst, die aus der Faschistenzeit als Gegner bekannt waren. Seine Recherchen sind nach meinem Dafürhalten von vorne herein auf vorgegebene Ziele festgelegt gewesen. Ich habe große Teile seiner Schriften gelesen und bin zu der Überzeugung gelangt, dass sie geschönt sind.
Insbesondere betrifft dies Michael Kardinal Faulhaber, der von der katholischen Kirche als Widerständler apostrophiert wird, der aber in Wirklichkeit erst ein Monarchist, dann aber jemand war, der den Nazis zu Diensten stand.
Hätte er sonst am Abend des 20. Juli 1944 in München und Freising alle Glocken läuten lassen, weil „der Herr den Führer vom Tod errettet hat“ ?
Der Monsignore vergaß auch, die Rollen der Nazi-Freunde Fürstbischof Bertram aus Breslau und Conrad Grober (der „braune Conrad, SS-Mitglied) aus Freiburg zu beleuchten.

Im Dezember 2013 durfte ich mich im Freiburger Münster davon überzeugen, dass die Ehrenplakette für Dr. Metzger entfernt wurde, an dieser Stelle ist jetzt ein Relief zum Gedenken an den Ratzinger-Besuch angebracht.
Dr. Metzger, ein Geistlicher, hatte sich öffentlich gegen die Morde an den Juden und sonstigen Gegnern des Regimes in den KZ-s gewandt. Zum „Dank“ forderte Bischof Grober Roland Freisler auf, gegen Metzger „die gerechte Höchststrafe“ zu verhängen. Dr. Metzger starb unter dem Fallbeil.
Ebenfalls im Dezember 2013 besuchte ich St. Peter auf dem Schwarzwald, das wunderbare barocke Gotteshaus mit einer noch schöneren Bibliothek. 
Beim Besuch stellte ich fest, dass Dr. Metzger als Kirchenmusiker und Widerständler in St. Peter geehrt werden sollte. Man schrieb auf das entsprechende Plakat. „Dr. Metzger wurde an die Gestapo verraten“. Ich habe bei den Oberen gegen diese Verniedlichung der Tatsachen protestiert und verlangt, das Plakat zu entfernen.
Da ich einen „Auflauf“ von Menschen verursacht hatte, machte der Chef der Öffentlichkeitsarbeit die Zusage, die Plakate mit diesem nicht wahrheitsgemäßen Text zu entfernen. Meines Wissens geschah dies aber nicht. In die Enge getrieben, gab der Pater übrigens zu, zu wissen, dass Grober Dr. Metzger verraten hat.

 

7. Pater Rupert Mayer, München

 

 

Der Jesuitenpater predigte in der Nähe der Frauenkirche. Durch seine Erfahrungen im I. Weltkrieg (er verlor in Rumänien ein Bein) war er politisch sehr interessiert und verfolgte spätestens ab 1923 die Aktivitäten Hitlers mit Argwohn. Rupert Mayer wurde zum entschiedenen Gegner des Nationalsozialismus.
Seine Aktivitäten beschränkten sich aber auf Religionsfreiheit und Erhaltung der Privilegien der katholischen Kirche. Gleichwohl fand er auch nur bei diesen Themen Anklang bei Michael Kardinal Faulhaber, der ansonsten ja eher ein Freund Hitlers war und öffentlich für ihn betete und nie Ergebenheitsadressen zu dessen Geburtstag vergaß. Da Faulhaber Mayer wenig schützte, wurde dieser insgesamt drei Mal in Konzentrationslagern interniert, nur einmal setzte sich Faulhaber für ihn ein.
Man findet keine Hinweise, dass Mayer sich für Opfergruppen des Regimes einsetzte; die Jesuiten finden jedoch immer mehr kritische Worte darüber, dass Faulhaber Mayer nicht unterstützte, sogar im Gegenteil den Eindruck der Distanzierung erweckte.
Mayer starb am 01.11.1945 an den Folgen seiner langen Internierungszeit und wurde von der Kirche, insbesondere von Faulhaber, der ja dringend der eigenen Reinwaschung bedurfte, entdeckt als Märtyrer-Figur. Mayer ist von Woijtila nur deshalb selig gesprochen worden, weil er für seine Kirche und deren Rechte den Nazis trotzte. 
Die Biografien Mayers und Faulhabers sind eng miteinander verknüpft, die von Faulhaber ist wie die von Conrad Grober gelinde gesagt „umgedeutet“ worden, der kürzlich verstorbene Kenner kirchlicher Verbrechen und Untaten, Karlheinz Deschner , hat es Lügengebilde genannt.

 

8. Anna Katharina Emmerich

 

 

Die „Seherin“ aus dem 19. Jahrhundert hatte es Woijtila wegen ihrer „Wundmale Christi“ an ihrem Körper angetan.
Sie wurde von ihm selig gesprochen, obwohl ihr Auftreten und das Beschreiben ihres Auftretens durch Brentano, ihres Biografen, mittlerweile als nicht wahrheitsfest gilt.
Brentano selbst wird sogar von der Kirche „im günstigsten Fall als religiöser Eiferer und Spinner“ bezeichnet.
Diese Seligsprechung ist Woijtila allein geschuldet und so zweifelhaft, dass man von Katharina Emmerich aus in kirchlichen Kreisen so gut wie nichts mehr hört. Insbesondere ist mir im Gegensatz zu den vorher geschilderten Biografien keine namhafte Benennung nach ihr bekannt. 

 

Unter Woijtila

wurde auch ein Seligsprechungsverfahren für Konrad Adenauer erwogen, die CDU/CSU war begeistert, aber Adenauers Familie sorgte durch entsprechende Äußerungen unmissverständlich dafür, dass sie entsprechende Vorhaben massiv bekämpfen werde.

Dagegen verfolgte Woijtila entschieden Pläne zur Seligsprechung des 1993 verstorbenen Königs Boudouins von Belgien. Dieser hatte, um aus religiösen Gründen ein belgisches Abtreibungsgesetz nicht zu unterzeichnen, für einen Tag auf den Thron verzichtet.

Der Vatikan unterließ erst 2002 seine Bemühungen, als das belgische Parlament feststellte, dass der König im Kongo die Ermordung Lumumbas unterstützt hatte und profreiheitliche Kräfte des Kongos von belgisch-freundlichen Kräften durch geldliche Unterstützung verfolgen ließ.

Der schlimmste Plan des Vatikan aber wurde nicht fallen gelassen: man beabsichtigt weiter die Seligsprechung Pius XII.

In den letzten Jahren sind Teile des vatikanischen Archivs geöffnet worden, die Kirche interpretiert die Dokumente als Widerstand gegen die Faschisten. Fakt ist aber, dass Pius XII. Insbesondere den kroatischen Faschisten und Diktator Pavelic unterstützt hat, er hat ihn mehrfach in der Phase empfangen, als die kroatischen Faschisten entschieden grausamer als die Nazis den Völkermord an den Serben beging. Pius war auch in Kenntnis davon, dass insbesondere zwei Franziskaner-Brüder sich brüsteten, tausende von Kinderköpfen abgeschlagen zu haben. Sie ließen sich sogar in ihren bluttriefenden Kutten dabei filmen. Wer wollte, hätte den Film in Fernsehen sehen können.

GOD AND THE FASCISTS; The Vatican Alliance with Mussolini, Franco, Hitler and Pavelic
Pope Pius XII has been criticised by scholars and Jewish groups for not taking a firm, public stance against Hitler
The Concordat between the Vatican and the Nazis
Cardinal Secretary of State, Eugenio Pacelli (later to become Pope Pius XII) signs the Concordat between Nazi Germany and the Vatican at a formal ceremony in Rome on 20 July 1933. Nazi Vice-Chancellor Franz von Papen sits at the left, Pacelli in the middle, and the Rudolf Buttmann sits at the right.The Concordat effectively legitimized Hitler and the Nazi government to the eyes of Catholicism, Christianity, and the world.
Nazi salutes in honor of Hitler. Catholic Bishops with Joseph Goebbels (far right) and Wilhelm Frick (second from right).
Priests giving the Hitler salute at a Catholic youth rally in the Berlin-Neukölln stadium in August 1933.Priests giving the Hitler salute

Pius hat sofort nach dem Krieg den Österreicher Alois Hudal, +1962, eingesetzt, der für den Vatikan mutmaßlich die Aktion O.d.e.s.s.a (Gold gegen Pässe) geleitet hat. Über die sog. Rattenlinie hat Hudal mit Hilfe des Deutschen Roten Kreuzes, wie man vermutet, mit Hilfe von Gudrun Himmler, der Tochter Heinrich Himmlers, und der Schwarzen Witwe aus Holland, einer Führerin einer faschistischen Bewegung, etliche große und kleine Nazis aus Europa über die sogenannte „Rattenlinie“ über Südtirol nach Südamerika, hauptsächlich nach Argentien, geschafft. Vatikanische und Rot-Kreuz-Dokumente wirkten Wunder! Man vermutet, dass der Vatikan auch deshalb seine horrenden Goldreserven nicht benennt, weil man durch Nachrechnen darauf kommen könnte, dass tausende Goldbarren aus Nazi-Besitz stammen. Es gilt heute als sicher, dass über die Rattenlinie Adolf Eichmann, Pavelic, wahrscheinlich auch Josef Mengele, in die Freiheit entkommen sind. Man bedenke, es handelt sich um die größten Massenmörder der Geschichte der Menschheit!

Es ist ein Verdienst Guido Westerwelles, dass heute durch Untersuchungen feststeht, dass der Vater Richard von Weizsäckers als Botschafter beim Heiligen Stuhl in der Nazi-Zeit ebenso wie das Auswärtige Amt über die Konzentrationslager und die Tötung von Juden und Minderheiten in großem Stile Bescheid wusste.
Von Weizsäcker war es, der versuchte, Pius in einem anderen Licht darzustellen, als er in Wirklichkeit in der Nazi-Zeit gehandelt hat.
Ich empfehle das Buch Karlheinz Deschners „und abermals krähte der Hahn“. Man begreift, wie nahe Pius XI. und Pius XII. Faschisten wie Franco, Mussolini und Hitler gestanden haben.
Man darf in diesem Zusammenhang auf keinen Fall außer Acht lassen, dass Mussolini das „Staatsgebilde Vatikan“ 1929 ermöglicht hat, Pius XI. hat dafür viele Priester der katholischen Partei, vor allem auf Sizilien, geopfert. Ich zweifle an diesen Versionen nicht im geringsten.
Pius XII. selig sprechen zu wollen, ist eine Verhöhnung der Opfer der Nazi-Verfolgung. Das wird auch in Israel so gesehen, obwohl Pius im geheimen wohl einige tausend Juden gerettet hat, aber die Relation zu den 6 Mio. ermordeten Juden ist wohl jedem klar. Der Papst hat geschwiegen!! Das bleibt von ihm.
Es bleibt auch von ihm, dass er kein Wort zur Euthanasie gefunden hat. Von Galen, einst auch glühender Nazi, war im August 1941 der einzige aus der deutschen Bischofskonferenz, der sich für die Behinderten eingesetzt und durch die mutigen Worte unzählige gerettet hat. Man muss wissen, dass die Kirche Behinderten grundsätzlich nie zugetan war, alle heute über 70-jährigen wissen, dass der Spruch lautete“ein Behinderten ist vom Herrn nicht umsonst gezeichnet worden!“. Übrigens ist Pius in den verbleibenden 13 Jahren seines Pontifikats niemals mehr das Wort „Juden“ über die Lippen gekommen, nicht ein einziges Mal, auch kam er niemals zurück auf die Verbrechen der Nazis. Nur 1950 hat er sich bei Bundespräsident Heuss dafür eingesetzt, dass die verurteilten deutschen Kriegsverbrecher nicht in Landsberg gehängt werden. Ein Hohn, denn für Opfer hat er sich bei keinem Diktator und niemals öffentlich eingesetzt. Heuss hat nicht nachgegeben. Ratzinger hat Pius zum „Heroen der Tugend“ ernannt, da drehen sich einem die Zehennägel auf!

Einen Heiligen aus grauer Vorzeit möchte ich noch streifen: König Ludwig aus Frankreich. Sein Fest wird am 25. August gefeiert. Zu seiner Heiligsprechung trug maßgebend bei, dass er seinen Zeitgenossen ohne Strafandrohung gestattete, Juden zu erschlagen oder sonst wie vom Leben in den Tod zu bringen.
Der Heilige hat die Säuberung Pauls VI. überstanden, vielleicht ist der Verbrecher nur übersehen worden……
Es gibt immer noch genug in den Katalogen der Seligen und Heiligen, die mehr Verbrecher als heilig waren. 

Nun zu Woijtila selbst. Er ist nicht der Vorbildliche. Es ist so einfach, dahinter zu steigen, da muss man nicht 50 Jahre auf die Öffnung der Archive warten. Alles nachprüfbar!

Woijtila hat mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit Ratzinger angewiesen, den wegen Kindsmissbrauchs im sehr großen Stil verdächtigen Pater Marciel, auch des Missbrauchs an zwei eigenen Söhnen, nicht zu verfolgen. Marciel ist der Gründer des Ordens der „Legionäre Christi“. Der Orden war schon kurz nach der Gründung sehr reich. In einem amerikanischen Dokumentarfilm wird behauptet, dass das „Schwamm drüber“ des Papstes und Ratzingers dem Vatikan eine „Spende“ des Ordens in Höhe von 700 Mio. Dollar eingebracht haben soll.

Ein ganz schlimmes Vergehen Johannes Pauls war aber, dass er die Strafe der Exkommunikation jedem androhte (Ratzinger hat dies in seinem Pontifikat nachgeäfft), der es wagte, einen Priester bei Polizei und Staatsanwaltschaft anzuzeigen, der im Verdacht des Kindsmissbrauchs stand. Damit sind abertausende von Verbrechen vertuscht worden, keinem dieser Kinder ist Gerechtigkeit widerfahren. Nur 1 % der Täter kamen vor Gericht, bei allen anderen hat die Verjährung geklappt, wie von beiden Päpsten beabsichtigt ….
Aber die Kindergärtnerinnen, Ärzte und alle „Laien“, die nur ein(e)Geschiedene(n) heirateten, die bekamen seine Härte zu spüren.
Aber das sind ja auch keine von Gott Auserwählten!
Hand aufs Herz, vor allem bei den Lesern, die Eltern sind: kann man einen Mann heilig sprechen, der Opfer verhöhnte und Täter schützte?

Der Pole hat Marienwallfahrtsorte anerkannt, gleich in Massen. Der hat Radio Marija aus Polen nicht einmal Einhalt geboten, als dieses forderte „Öffnet die Öfen von Auschwitz für die Lesben und Schwulen“. Erst Ratzinger hat sich von diesem Faschisten-Sender distanziert.

Woijtila hat ausgegrenzt, wo es nur ging. Sein böser Bannstrahl betraf die Befreiungs-Theologie, kluge Köpfe wie Hans Küng, er stänkerte als erster Papst der Geschichte gegen Schwulen und Lesben, viele Freitode gehen auf sein Konto, er hat meiner Meinung nach gewusst, dass jedoch bezahlte Lustknaben auf Vatikangebiet die Kurie beglückten. Er muss gewusst haben, dass seine Bank der „guten Werke“ Prostitions – und Drogengeld gewaschen hat.

Stellen wir diesen Polen gegen einen anderen seligen Polen, nämlich Maximilian Kolbe, den Menschenfreund, den Mann klaren Handelns, dann sieht Johannes Paul aber ganz klein und erbärmlich aus. Sozusagen moralisch ein klitzekleines Würstchen!
Ich bin kein Journalist, kein Historiker, aber ein wütender ehemaliger Katholik, dem viel daran liegt, dass die katholische Kirche nicht lügen und betrügen und Geld scheffeln kann, wie sie mag.
Wenn ich höre, dass 1,5 Mio. Polen am 27. April nach Rom reisen, dass insgesamt sieben Mio. „Pilger“ kommen, darunter auch Robert Mugabe, der Massenmörder, Faschist und schmutzige 90-jährige Ausbeuter und miese Charakter, dann gruselt mir schon.

 

Nachsatz

Zur Zeit der Heiligsprechung weilte ich in Italien und konnte etliche „Blüten“ mit erleben. Am intensivsten in Sachen Heiligsprechung war das in Italien zugelassene „Radio Maria“. Italienische Bekannte haben mir oft Passagen übersetzt, die mich darin bestärkten, dass der Sender eindeutig faschistisch ist und zumindest unter Beobachtung aller Verfassungsschutz-Behörden in Europa gehört.
In einer Kleinstadt lud ein „Gebetskreis“ bei „freiem Eintritt“ für den Vorabend der Heiligsprechungen zur Diskussion und zum Gebet zu den künfigen Heiligen ein.
Im übrigen gab es Veranstaltungen zu den Heiligsprechungen en masse. Ob in Florenz oder Siena, in Lucca oder Pienza, überall wurde auch der Tourist zu Gebeten und „Betrachtungen“ aufgerufen.
An den Autobahnraststätten traf man fortwährend auf Pilgergruppen, meist begleitet von einem Bischof, in einem Fall sogar zwei, behangen mit einem Riesenkreuz, golden leuchtend als käme es aus einem Bazar für Billigwaren.

Das Publikum reagierte nicht immer so, wie die verkleideten Herren das wohl wollten. Es gab auch laute Kritik an den Heiligsprechungen.

Die gab es auch bei uns in Deutschland. Spiegel Online befasst sich vor allem mit dem Reliqienkult und stellte ihn bloß, als das was er ist: dummer Mummenschanz, verlogen im wahrsten Sinne des Wortes und von niederen Instinkten und Geldgier geleitet.
Spiegel Online empfiehlt, nur ja keine alte Unterhose wegzuwerfen —- man könnte ja mal Seliger oder Heiliger werden!

Die „Süddeutsche Zeitung“ muss man unbedingt aus ihrer Ausgabe vom 28. April 2014 wörtlich zitieren: „Ohne Reliquien geht es auch bei den beiden neuen Heiligen nicht. So wird ein Gefäß beim Altar aufgestellt, das ein Stückchen Haut von Johannes XXIII. enthält. Dann trägt eine Frau mit schwarzer Spitze über dem Haar ein silbernes Gefäß mit einer Ampule mit Blut von Johannes Paul II. zum Altar“.

Soweit die „Süddeutsche“. In jedem zivilisierten Staat wurde die Zurschaustellung von Leichenteilen als Störung der Totenruhe strafrechtlich verfolgt. Nun gut, man kann sich ja auch fragen, ob der Vatikan wirklich zivilisiert ist, wenn er sich bis zu diesem „Fortschrittspapst“ weigert, die Charta der Menschenrechte der Vereinten Nationen zu unterzeichnen ……..

In Italien ging der Zirkus um die Heiligsprechungen bis zum Fanatismus der „Gläubigen“, aber es gab anscheindend eine wohltuende Mehrheit, die diese Sache einfach als lächerlich ansah.

Mich hat natürlich interessiert, ob der Faschist und Menschenschlächter Robert Mugabe dort war; ER WAR DA – mit seiner Grace!
Die Medien, insbesondere die deutschen, haben nur berichtet, dass die belgischen und spanischen Königshäuser und unsere Andrea Nahles dort waren, aber Mugabe ließ man weg. Meine Recherchen erbrachten sogar Bilder. Sie sind diesem Nachsatz beigefügt und beweisen, dass der jetztige Vatikan nicht weniger dem Faschismus zugeneigt ist, als der Vatikan spätestens ab den 1920 er Jahren.

Es ärgert mich zugegebenermaßen, wie dumm meine Mitmenschen sind. Am 27. April 2014 wurden für die zweifelhaften Vorstellungen von der Kirche Millionen ausgegeben, am Tage davor erscheint die Meldung, das der Kindsmissbrauchs-Verbrecher-Beschützer Kardinal Bertone auf Vatikangebiet ein Objekt für sich privat gestaltet, das jenes von Tebartz wie Spielzeug aussehen lässt: und die Masse lobt Franziskus als Papst der Armen!
Keine Angaben sind zu ermitteln, wieviel der gemeine Steuerzahler fürs Spektakel gezahlt hat.

Man wird wohl damit leben müssen, wie Robert Long, der niederländische Liedermacher es einmal ausdrückte: „Man glaubt (den Herren in Rom) jeden Mist, bevor man den Verstand bemüht. Denn Selberdenken, das macht müd!“

 

Fotos aus der Süddeutschen Zeitung vom 28. April 2014 (online-zeitung)

 

2.Nachtrag

Ab Ende Juni 2014 werden in Aachen im Dom Reliquien gezeigt, die die „Gläubigen“ nur alle sieben Jahre zu sehen bekommen:

1. das Kleid Marias aus der Nacht, als Jesus geboren wurde

2. die sogenannten Windeln Jesu, mit denen Maria dem Kind Schutz gab

3. das Tuch, in das man den Kopf des heiligen Johannes des Täufers nach der Enthauptung barg

4. das Lendentuch Jesu, das er am Kreuz getragen haben soll

Die „Pilgerfahrt der Gläubigen“ zu den „Heiligtümern“ findet seit 600 Jahren statt und 2014 erwartet man wieder 100.000 Menschen, die natürlich Geld in die Kasse spülen.

Dabei werden die „Heiligtümer“ nur im verschnürten Paket gezeigt. Das macht man schon sehr lange, offiziell damit die kostbaren Stücke nicht leiden, inoffiziell wohl, weil man dann noch allerhand an Argumenten nachlegen müsste, die Dinge als die, für die man sie ausgibt, auch zu erkennbar zu machen.

Bischof Musinghoff gibt lauter Interviews und begründet das diesjährige Motto „zieh in das Land, das ich Dir zeigen werde“ (Gen 12.1) in meinen Augen recht abenteuerlich. Er sagt beispielsweise, dass auch, wenn die Reliquien nicht das sind, für das man sie hält, dies der Gläubigkeit der Pilger keinen Abbruch tun müsste. Es gehe darum, radikal zu Neuem aufzubrechen. Dieser Mut werde wie bei Abraham belohnt werden.
Was die beiden letzten Sätze mit den Textilien zu tun haben, bleibt wohl sein Geheimnis.

Seit gut 1100 Jahren ist „Mariä Himmelfahrt“ ein kirchlicher Feiertag in einigen Ländern der Welt am 15. August auch ein gesetzlicher Feiertag. Mit dem Fest ist auch die „Kräuterweihe“ verbunden. Kräuter aus der Natur werden gesegnet, damit sie bei Naturkastastrophen wie Gewittern, Hagel und dergl. Schutz in Haus und vor allem Hof und Stall bieten. Auch hier ist die Korrespondenz zwischen der „Himmelfahrt Mariens“ und den Kräutern durch nichts zu erkennen. Doch eines gibt es wohl: beide Dinge wirken ein bißchen wie von einer Wahrsagerin auf dem Jahrmarkt.

Da Maria wohl als reale Person einer Nachprüfung der Wissenschaft als Person, die einmal gelebt hat, kaum standhalten kann, scheint mir vor allem das „Kleid der Geburtsnacht“ als eines der Aachener Heiligtümer arg zweifelhaft.

Es mag Menschen mit einfachem Gemüt geben, die nach Aachen pilgern und für real halten, was wohl kaum real sein kann.
In meinen Augen ist es der (gelungene) Versuch, Menschen in Abhängigkeiten zu bringen und ihnen Geld aus der Tasche zu ziehen.

Wer Menschen dazu bringen kann, ein Kleid und Windeln und dergl. „aufrichtig“ zu verehren, der wird ihnen auch leicht wie vor ein paar Tagen Bischof Voderholzer aus Regensburg eintrichtern können, dass auch bei guten Gründen die Abtreibung ein „Massaker“ im Leibe einer Frau ist oder dass „die Liebe zwischen Gleichgeschlechtlichen“ von Gott „nicht akzeptiert wird“.
Diese Menschen übernehmen dann -meist ohne nachzudenken- was die Herren Bischöfe so erzählen.

Im Jahre 2014 ist die Heiligtumsfahrt eine Volksverdummung mit dem schlimmen Hintergedanken, Menschen in vielerlei Hinsicht in Abhängigkeit zu bringen.
Schade, dass die Gelegenheit verpasst wird, im 21. Jahrhundert die „Schätze“ endgültig wegzupacken!

Schade, dass die Orte der zigtausenfachen Missbräuche (Seelenmorde) nicht bekannt sind, dahin, an die Orte der Verbrechen, würde ich pilgern und meine Stimme erheben. Und das wäre dann real!

Wer meine „Schlagzeile“ gelesen hat und dann noch nach Rom zur Heiligsprechung fährt, dem stelle ich das Attest aus, dass er entweder dumm oder ein Ignorant ist.

 

 

 

NEU: Nachtrag vom 4.9.16 anlässlich der „Heiligsprechung“ von „Mutter Teresa“ am 4.9.2016

 

Nun wird diese Nonne, gepriesen als Engel der Armen und Sterbenden, am 04.09.2016 „heilig“ gesprochen von Häuptling „gespaltene Zunge“ oder auch „Häuptling heiße Luft“ genannt, will heißen, vom Ankündigungspapst, der zwar so schön redet, dass alle auf ihn hereinfallen, aber vom gleichen Holz ist wie seine Vorgänger, nämlich arg verlogen.

Die Nonne wird wenigstens in 90 % aller Medien am Wochenende kritisch betrachtet:

Man stellt heraus, dass sie eine erklärte Feindin der Schwulen war und vor allem nichts für Rechte der Frauen übrig hatte. Sie schwor ganz im Sinne des „heiligen“ Polen der Befreiungstheologie ab. Sie sagte kein Wort gegen Großgrundbesitzer und soziale Ungerechtigkeit in Indien, obwohl ihre Stimme gehört worden wäre.

Sie war also sowohl eine Menschenfreundin als auch eine Menschenfeindin.

Sie schleppte viel, viel Geld in den Vatikan, weil sie an Adoptionen viel verdiente. Sie vertrat die eigenartige Ansicht, dass man Christus vor allem IM LEIDEN gleich werden kann und verweigerte deshalb auch Medikamente, die sie ja hatte durch die weltweiten Spenden.
Kritiker von Format bezeichnen sie in Beiträgen von diesem Wochenende als permanente Straftäterin, die täglich Körperverletzung und unterlassene Hilfeleistung beging.

Ihre „Wunder“ sind wie immer eine zweifelhafte, wenn nicht eine lächerliche Sache.

Dadurch beweist „Häuptling heiße Luft“, dass er nichts und gar nichts anderes macht, als Rücksicht zu nehmen auf seine Kurie und die Extremkatholiken in aller Welt, sich also auf mittelalterlichen Pfaden bewegt.
Er setzt auch die Tradition fort, zweifelhafte Persönlichkeiten „heilig“ zu sprechen. Karl II. von Österreich, Wojtila, Escriva, div. Päpste —- die Katholiban meinen wohl, dass seien ernsthafte Vorbilder. Das funktioniert nur, wenn wie heute die Dummen kritik- und gedankenlos mitziehen.
Mich würde es nicht wundern, wenn „gespaltene Zunge“ alsbald den „Helden der Tugend“ (Benedikt XVI.), den Verbrecher Pius XII. heilig sprechen würde.

Dann hätte die Verlogenheit des Vereins einen absoluten Höhepunkt erreicht.

Lasst uns also künftig die heilige Nonne und Menschenverächterin anrufen, der liebe Gott wird ganz besonders auf sie hören, nachdem er sie bei ihrer Ankunft bei ihm wohl erst Mal heftig verprügelt hat!

Oh, was muss „Glauben“ etwas schönes sein!

 

 

3 Kommentare

  1. André Simon

    GENIAL!
    Erneut ein Dokument von höchster Qualität und allerhöchstem Anspruch.
    Vielen Dank für das Verfassen, ich werde die Schlagzeile im Zuge des zu befürchtenden allgemeinen Hypes rund um die Heiligsprechung so oft wie nur möglich zum Lesen empfehlen; wenn es auch nur bei einem einzigen Katholiban etwas nützt, hat es sich schon gelohnt!

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  2. Elke

    Der Pulitzerpreis rückt in greifbare Nähe!
    Scherz beiseite. Wieder einmal ein brilliant recherchierter Artikel. Wenn auch mit, für den Autor, verminderter Schärfe, aber keinesfalls weniger wirkungsvoll. Dadurch wird dem Leser ermöglicht einen individuellen Pegelstand von Wut und Fassungslosigkeit zuzulassen.

    Dieser Beitrag sollte in jedem Fall der breiten Masse der Ungläubigen (Menschen, die immer noch glauben, in der katholischen Kirche sei alles in Ordnung), damit diese endlich dem wahren Glauben zusprechen und erkennen, dass es keiner Religion bedarf, um mit allen Kreaturen und der Natur respektvoll umzugehen.

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  3. Volker

    Sie halten Maria nicht für eine reale Person, die jemals gelebt hat.
    Dann waren entweder Jesus und seine Brüder die einzigen Menschen, die keine Mutter hatten, oder sie haben auch nicht gelebt.
    Wie aber könnte im zweiten Fall Josephus Flavius über den Justizmord an Jakobus, den ältesten Bruder Jesu, berichten?
    Die Qualität ihres Textes ist – uch wenn andere Leser das nicht erkannt haben – durchaus noch steigerungsfähig.

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