Beschneidungsurteil

Urteil des Landgerichts Köln aus den letzten Junitagen 2012 zur Zwangsbeschneidung von Knaben .

Das Urteil ist längst überfällig und begrüßenswert. Selbstverständlich hat das Grundrecht auf körperliche Unversehrtheit einen wesentlich höheren Stellenwert als das Recht auf freie Religonsausübung, in diesem Fall sogar das Recht ANDERER, nämlich der Eltern.

Der Staat hat der freien Religionsausübung auch Grenzen zu setzen, wie es erfreulicherweise die Schweiz am 29.06.12 getan hat, indem sie die Beschneidung von Frauen mit hohen Strafen bedroht.

Religionsausübung darf nicht dazu führen, dass die Werte unserer freiheitlich-demokratischen Grundordnung unterhöhlt werden. So gehört selbstverständlich das Tragen einer Burka als mittleralterliches Relikt von Frauenunterdrückung und das Tragen von Kopftüchern als Ausdruck politischer Gesinnung nicht in die Öffentlichkeit.

Die Einwendungen muslimischer und jüdischer Religionsführer, die Beschneidung sei jahrtausende alte angewandte Religionsausübung, ist kein stichhaltiges Argument. Auch lange Traditionen können von modernen Erkenntnissen überholt werden.

Im übrigen habe ich noch keine Erkenntnisse, ob der Eingriff an kleinen Jungen hinsichtlich der Kosten auf die Allgemeinheit abgewälzt wird. Wenn dem so ist, gibt es einen weiteren guten Grund, dies nicht mehr zuzulassen.

Es wird sicher eines Tages der BGH ein Urteil fällen; ich vertraue darauf, dass er Menschenrechte und zwar elementare Menschenrechte, höher bewertet als das Recht auf freie Religionsausübung derer, die glauben, über ein Kind in dieser Weise bestimmen zu können.

H.A.Höver, 01.07.12

von aloysius im Forum zur Sendung auf WDR5 am 2.7.2012
56 % der Deutschen sind FÜR das Urteil,ich gehöre dazu.Die Sendg.ist unerträglich.Da redet der „Fachmann“nicht als solcher,sondern als Katholik.Die Wiedereinführung des Festes d.Bescheidung des Herrn durch Ratzinger zu preisen,ist schon nahe am…na ja!Das Recht auf körperl.Unversehrheit steht auf alle Fälle höher als das Recht auf freie Relig.ausübg.fremder Personen,in d.Fall der Eltern.Und:WER bezahlt die Eingriffe?Wir haben eine Trennung v.Kirche u.Staat.Der Staat MUSS dies überwachen,obwohl er den Rel.gemeinschaften schon horrendes Geld hinterherschmeißt.Verdammt,ich will als Atheist(damit in der Mehrheit! der „Gemeinschaften“) weder Burka noch Kopftuch,noch Beschneidungen,denen nicht zugestimmt wird, noch 19 Mrd.an die „christlichen“Kirchen aus Steuergeldern noch Militärbischöfe od.Ähnliches. Religion MUSS privat sein!Mich stört auch der Überproporz von Religion im WDR!Vor allem die unkritische Haltung gegenüber RKK u.Ratzinger.Ostern z.b.scheint diesem Mann ganz zu gehören im WDR

Ich freue mich auf Diskussionen!

1 Kommentar

  1. Elke Stricker

    Vorweg: Auch ich bin für Religionsfreiheit! Dennoch ist die körperliche Unversehrtheit das höchste Gut, das jeder zu achten hat. Auch, und vor allem, an jenen, die sich nicht wehren können. Warum kann eine Tradition nicht verschoben werden auf ein Alter, in dem der Mensch selbst entscheiden kann, ob er durch eine Beschneidung zu dieser Religionsgemeinschaft gehören will? Auch wenn Frau Merkel nun Angst hat, Deutschland können das einzige Land mit Beschneidungsverbot werden. Na und? Auch mit unserem geschichtlichen Hintergrund ist es uns Deutschen doch gestattet, für ein Grundrecht einzustehen, auch wenn es das Verständnis andersgläubiger berührt. Oder wollen wir wieder mit dem Strom fließen?

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